Bis Ende Oktober sollte das Merger-Abkommen unterschriftsreif sein. Weil SK Hynix das Merger abgelehnt hat, zieht sich Western Digital jetzt von den Verhandlungen zurück.
SK Hynix hatte sich bei der Übernahme von Toshiba Memory, heute Kioxia, durch ein Konsortium unter Führung von Bain Capital an dem Unternehmen beteiligt, aktuell sind die Anteile 2,7 Mrd. Dollar wert. Außerdem hatten sich Kioxia und Western Digital nicht mit Bain Capital auf die Bedingungen des Zusammenschlusses einigen können.
Kioxia und Western Digital haben unter dem Preiseinbruch im Speichermarkt stark gelitten und benötigen Kapital. Der Zusammenschluss hätte das neue Unternehmen vom Umsatz auf eine Stufe mit Marktführer Samsung gehoben und hätte, so die Hoffnung, aufgrund der Größe zu höherer Profitabilität und besseren Wachstumsaussichten geführt.
In Japan arbeiten Kioxia und Western Digital eng bei der Entwicklung und Fertigung von NAND-Flash-ICs zusammen. Denn Kioxia hatte schon über viele Jahre ein Joint-Venture mit SanDisk betrieben, die Western Digital 2016 für knapp 16 Mrd. Dollar gekauft hatte. Damit wollte der Festplattenhersteller auf den Markt für NAND-Flash-Speicher vordringen. 2018 hatte sich Toshiba von dem Speichergeschäft getrennt. Im Verlauf der Trennung war es zunächst zu Streitigkeiten zwischen Toshiba und Western Digital gekommen, die die Toshiba-Sparte übernehmen wollte. Denn nachdem Western Digital sich SanDisk einverleibt hatte, ging das Management davon aus, ein erhebliches Wort beim Verkauf der Sparte mitsprechen zu können. Schließlich erwarb aber ein Konsortium unter der Führung von Bain Capital die Speichersparte (Toshiba Memory Corp) für 18 Mrd. Dollar.