Nvidia/ARM

Weitere Hürde gegen die Übernahme aus UK

23. August 2021, 9:10 Uhr | Iris Stroh
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Laut Reuters haben sich britische Wettbewerbshüter gegen die Übernahme von ARM durch Nvidia ausgesprochen, mit der Begründung, dass die Übernahme den Wettbewerb schädigen und die Konkurrenz schwächen könnte, und deshalb sei eine weitere langwierige Untersuchung erforderlich.

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Die im September letzten Jahres angekündigte Übernahme hat von Anfang an viele Gegenreaktionen seitens Politiker, Konkurrenten und Kunden ausgelöst. Bei Reuters heißt es weiter, dass die britische Wettbewerbsbehörde den Druck letzte Woche erhöht und erklärt hat, dass die Fusion beider Unternehmen den Wettbewerb auf allen Märkten in der ganzen Welt und in wichtigen Sektoren wie Datenzentren, IoT, Automobilindustrie und Gaming einschränken könnte. Der Zusammenschluss hat auch deshalb Besorgnis erregt, weil er als eine Bedrohung für die Innovationskraft gesehen wird, die das Rückgrat moderner Volkswirtschaften bildet.

Problematisch dabei ist, dass die Bedenken der Wettbewerbshüter das gesamte ARM-Unternehmen betreffen, so dass auch Veräußerungen von Teilen von ARM nichts bringen würden. »Wir sind besorgt darüber, dass die Kontrolle von ARM durch Nvidia den Konkurrenten von Nvidia echte Probleme bereiten könnte, indem sie deren Zugang zu Schlüsseltechnologien einschränkt und letztlich die Innovation in einer Reihe wichtiger und wachsender Märkte erstickt«, sagt Andrea Coscelli, Leiter der Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde.

ARM ist größter IP-Lieferant

ARM ist laut MarketsandMarkets seit 2019 der größte IP-Lieferant, viele Halbleiterunternehmen nutzen das ARM-IP für ihre Halbleiter. Dementsprechend war die Reaktion auf die angekündigte Übernahme, denn sie befürchten, dass Nvidia sich durch die Übernahme einen frühen Zugang zu den Innovationen von ARM verschaffen wird, anstatt sie gleichmäßig an die gesamte Branche zu verteilen.

Obwohl Nvidia Abhilfemaßnahmen angeboten hatte, glaubte die britische Regulierungsbehörde nicht, dass diese ihre Bedenken ausräumen würden. Nvidia hatte gehofft, das Geschäft bis März nächsten Jahres abzuschließen. Jetzt ist bei Reuters zu lesen, dass Nvidia davon ausgeht, dass es länger als erwartet dauern wird, die notwendigen Genehmigungen zu erhalten. Einige US-Analysten halten es für möglich, dass die Übernahme blockiert wird. Die Frist für die Übernahme läuft im September nächsten Jahres ab.

Die britische Regierung wird nun die Ergebnisse prüfen und zu einem späteren Zeitpunkt eine ausführlichere Stellungnahme abgeben, die auch ihre Überlegungen zu etwaigen Auswirkungen auf die nationale Sicherheit enthalten wird. Eine vollständige und gründliche Untersuchung dauert etwa sechs Monate.


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