Änderungen antizipieren

Monitoring des Lebenszyklus, um das Risiko zur Chance zu machen

1. November 2024, 16:00 Uhr | Heinz Arnold
Die Überwachung des Lebenszyklus gewährleistet das rechtzeitige Reagieren auf Änderungen in der Produktion von Komponenten.
© Elemaster

Um den richtigen Moment zum Handeln sowie die richtige Maßnahme bestimmen zu können, ist das Monitoring des Lebenszyklus in unsicheren Zeiten entscheidend. So können anfällige Änderungen der benötigten Bauteile antizipiert und die Strategie der Beschaffung entsprechend angepasst werden.

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Die Elektroindustrie ist unter anderem deswegen so faszinierend, weil sie so dynamisch ist. Die Produktzyklen werden kürzer, die Betriebszeiten nicht notwendigerweise. Das gilt insbesondere für die Luftfahrt, den Schienenverkehr, die Medizintechnik und die Verteidigung. Hier werden die Produkte teilweise jahrzehntelang eingesetzt und haben einen langen und aufwendigen Zertifizierungs- und Zulassungsprozess hinter sich. Wird etwa die Produktion eines einzelnen Elektronikbauteils aus welchen Gründen auch immer eingestellt, ist das eine Herausforderung für das betroffene Unternehmen, und zwar während des gesamten Lebenszyklus des finalen Produkts. Gleiches gilt beim Einsatz innovativer Elektronik: Hier ist anfangs nicht klar, welche der konkurrierenden Technologien sich durchsetzen und die anderen obsolet machen wird.

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau VDMA schätzt, dass die Elektronikindustrie jährlich mehr als 100.000 Elektronikbauteile abkündigt. Die Folgen für die Unternehmen sind schwerwiegend. Kann nicht mehr produziert werden, stehen also im schlimmsten Fall die Bänder still, so ist es dem Unternehmen unmöglich, Lieferzusagen einzuhalten – das schädigt den Ruf und hat Umsatzeinbußen oder gar Regressforderungen zur Folge. Das gilt auch, wenn das Produkt nicht mehr hergestellt wird.

Agieren statt reagieren

Wie kann man nun verhindern, dass ein Unternehmen von der Obsoleszenz eines Produkts kalt erwischt wird? Indem es aktiv handelt und Obsoleszenz von Anfang an mitdenkt, also bereits in der Entwicklungsphase. Dieser ganzheitliche Ansatz, der auch die Qualitätssteuerung der Produkte integriert, hält diese auf dem neuesten Stand, verlängert ihre Lebensdauer und sorgt dafür, dass sie wichtige Umweltstandards einhalten und wettbewerbsfähig bleiben.

Elemaster, ein Akteur im Bereich Electronic Manufacturing Services (EMS) mit weltweiter Präsenz, unterstützt mit seiner Forschungs- und Entwicklungsabteilung Eletech Unternehmen dabei, Obsoleszenz strategisch anzugehen und sowohl langfristige Lösungen parat zu haben als auch kurzfristig intelligent reagieren zu können. Dazu wählt der EMS-Dienstleister einen zweistufigen Prozess:

  • Bewertungsphase: Die Lieferkette wird gründlich analysiert, um mögliche Risiken zu identifizieren.
  • Detaillierte Folgenabschätzungsphase: Die einzelnen Risiken werden nach ihrer Tragweite kategorisiert – von kleinen Anpassungen bis hin zur umfassenden Neukonzeption von Hard- und Software.

Sobald die Fakten auf dem Tisch liegen, schlägt Elemaster dem Unternehmen konkrete Schritte zur Risikominimierung vor und unterstützt es mit seiner Erfahrung bei der Umsetzung. Dabei geht es um die Entscheidung zwischen Einkauf und Produktion: Je nach Situation werden die Produkte entweder bevorratet und unter optimalen Lagerbedingungen eingelagert (Einkauf) oder ähnliche Komponenten beschafft, nachgebaut oder gänzlich neu entwickelt (Produktion).

Die Chance eines erfolgreichen Obsoleszenzmanagements liegt darin, dass auf diese Weise Elektronikprodukte entstehen, die so konzipiert sind, dass sie sich weiterentwickeln, anpassen und immer höheren Umweltstandards genügen. Und das während ihres gesamten Lebenszyklus. Die Konsequenz? Aus der Herausforderung, mit Obsoleszenz umzugehen, wird die Chance, für die Zukunft bestens gerüstet zu sein und neuen Vorschriften und Marktanforderungen immer einen entscheidenden Schritt voraus zu sein. Dabei hilft natürlich die Neufassung der IEC 62402, der Norm für Obsoleszenzmanagement. Die einzelnen Schritte, die Unternehmen gehen müssen, die Umsetzung gelingt erfahrungsgemäß dann am besten, wenn ein geeigneter Partner zur Seite steht und dort unterstützt, wo es nötig ist.

Bei After-Sales-Services in der Elektronikindustrie kommt es nicht nur darauf an, alte Komponenten auszutauschen, sondern eine ganzheitliche Strategie zur Optimierung der Lebensdauer von Produkten und zur Maximierung ihres Wertes im Laufe der Zeit aufzustellen. Elemaster verfolgt einen analytischen und proaktiven Ansatz, um die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen und die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Produkte auf dem globalen Markt zu gewährleisten.


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