Car-Camera-Bus-Technologie (C2B)

Fahrzeug-Kamera-Verbindung

16. Mai 2019, 9:33 Uhr | Von Fionn Hurley, Marketing Manager in der Automotive Cabin Electronics Group von Analog Devices
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Fazit

Analog Devices
Der Transmitter ADV7381 und der Empfänger ADV7991 nutzen die Car-Camera-Bus-Technologie (C2B) von Analog Devices.
© Analog Devices

Ein weiterer Vorteil, der sich durch die Nutzung ungeschirmter verdrillter Zweidraht-Leitungen ergibt, besteht in der Möglichkeit, die freien Pins der bereits vorhandenen Mehrzweck-Block-Stecker an Head-Units und Kamera-ECUs zu nutzen. Somit sind SERDES-Spezialstecker überflüssig, die sonst die Kosten auf Systemebene erhöhen würden, und es wird kein zusätzlicher Platz auf den bereits platzbeschränkten Head-Unit- und Kamera-ECU-Modulen benötigt.

Das C2B–Übertragungsformat wurde gewählt, um die maximale Robustheit für diesen Automotive-Anwendungsfall zu erreichen. Es verringert die Anforderungen an die Leitungsbandbreite um den Faktor 10 gegenüber anderen Lösungen. Die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur erleichtert das Upgrade auf HD-Kameras erheblich, denn die Qualifizierung einer neuen Infrastruktur anstelle einer seit vielen Jahren im Feldeinsatz bewährten kann entfallen. Das optimierte Übertragungskonzept der C2B-Technologie ermöglicht außerdem Leitungslängen von bis zu 30 m und gibt OEMs dementsprechend auch eine hohe Flexibilität bei der Entwicklung ihrer Infrastruktur.

Das Datenformat für die C2B-Technologie wurde so gewählt, dass bei der Übertragung von HD-Videos über die vorhandene, für SD ausgelegte Kabel- und Stecker-Infrastruktur trotzdem eine hohe Video-Qualität erreicht wird, und das bei guten EMI/EMV-Eigenschaften. Der besondere Schwerpunkt liegt dabei auf der Beibehaltung aller hochfrequenten Bilddetails, um eine hohe Bildqualität sowie ein ausgezeichnetes Video-Erlebnis zu erreichen. Die hervorragende Video-Qualität wurde im Rahmen umfangreicher Tests gemäß Imatest-Standard nachgewiesen.
Multilevel-Signaling ermöglicht zwar, mit hochauflösenden Kameras aufgenommene Bilddaten über Infrastrukturen mit preiswerten Leitungen und Steckern zu übertragen, sie bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Denn ungeschirmte Übertragungsssysteme bieten keinen Schutz vor Einstrahlung oder zur Dämpfung von Störemissionen.

Deshalb spielt das Transceiver-Design eine wichtige Rolle, um geringe Störemissionen und eine hohe Unempfindlichkeit sicherzustellen sowie die strengen EMI/EMV-Anforderungen der Automobilbranche zu erreichen.
Da die C2B-Technologie von Grund auf für Automotive-Anwendungen definiert und entwickelt wurde, adressiert sie nicht nur die genannten Anforderungen, sondern hat sich im Hinblick auf die EMI/EMV-Vorgaben auch als besonders robust erwiesen.
Die C2B-Technologie unterstützt aber auch andere Leistungsmerkmale wie beispielsweise Sideband-Control-Kommunikation über die gleiche ungeschirmte verdrillte Zweidrahtleitung, was eine Fernkonfiguration des Kameramoduls ermöglicht und das Kameradesign vereinfacht. Darüber hinaus verfügt die C2B-Technologie über die Möglichkeit, eingefrorene Bilder zu erkennen, und erfüllt damit eine wichtige Anforderung vieler OEMs.

Fazit
Mit der C2B-Technologie erhalten OEMs eine optimierte Lösung, mit der sich existierende Systeme auf einfache Weise von SD- auf HD-Kameras aufrüsten lassen, um so die hohe Auflösung und Bildqualität moderner Kamera-Anwendungen im Fahrzeug zu erreichen, während alle geforderten EMI- und EMV-Richtlinien eingehalten werden. Die neue Technologie bietet viele Vorteile und ermöglicht optimierte Systeme, die das ständig wachsende Problem, das bei der Verbindung mehrerer hochauflösender Kameras im Fahrzeug auftritt, entschärfen.


  1. Fahrzeug-Kamera-Verbindung
  2. Einfach, leicht und Automotive-tauglich
  3. Fazit

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