Analog Devices (ADI) adressiert die eben beschriebene Problematik mit der neu entwickelten Car-Camera-Bus-Technologie (C2B). Die Definition der C2B-Technologie zielt speziell auf den Einsatz als Fahrzeugkameraverbindung, sodass sie für diesen Einsatzfall optimiert ist. Bei der Entwicklung der C2B-Technologie wurden drei Hauptziele verfolgt und umgesetzt:
Kameras benötigen mit die größte Datenbandbreite in einem Fahrzeug. Mit dem Übergang auf HD-Kameras wird noch mehr Bandbreite benötigt.
Bereits vorhandene Verbindungen für SD-Kameras nutzen Infrastrukturen mit niedrigerer Bandbreite, beispielsweise ungeschirmte verdrillte Zweidrahtleitungen (UTP) und ungeschirmte Steckverbinder. Dies ist möglich, da die Bandbreitenanforderungen für SD-Kameras von vornherein geringer sind als die für HD-Kameras und da SD-Übertragungsstandards wie NTSC außerdem ein analoges Übertragungskonzept nutzen, wodurch die Anforderungen an Bandbreite, Leitungen und Steckverbinder geringer ausfallen.
Lösungen wie SERDES (auch bekannt als LVDS) erfordern allerdings den Übergang zu höherwertigen Leitungen und Steckverbindern wie Coax oder STP (Shielded Twisted Pair), die wesentlich größere Bandbreiten als UTP unterstützen. Dies ist notwendig, weil SERDES-Lösungen eine digitale (NRZ: non-return to zero) Übertragung nutzen und daher wesentlich höhere Anforderungen an die Leitungs- und Steckverbinderbandbreite stellen. Diese leistungsfähigeren, für hohe Bandbreiten geeigneten Leitungen und Steckverbinder erhöhen die Kosten und das Gewicht der Kabelbäume.
HD über SD-Infrastruktur
Die C2B-Technologie ermöglicht das Senden von HD-Videos über die vorhandene SD-UTP-Leitungs- und Steckverbinder-Infrastruktur. Um dies zu erreichen, nutzt C2B eine Multi-Level-Signalisierung, die die Bandbreitenanforderungen für HD-Videos verringert. Die C2B-Technologie bietet somit den einfachsten Erweiterungspfad von SD- zu HD-Kameras, ohne die vorhandene Kabel- und Stecker-Infrastruktur ändern zu müssen – eine deutliche Kosten- und Ressourcen-Ersparnis für OEMs.