Piëch Automotive

Ex-VW-Chef Matthias Müller geht zu Elektroauto-Startup

5. Oktober 2020, 9:30 Uhr | Irina Hübner
Auf der Jahrespressekonferenz des Volkswagen-Konzerns stellte der Vorstandsvorsitzende Matthias Müller den Geschäftsbericht für 2017 vor.
Matthias Müller, hier auf der Jahrespressekonferenz des Volkswagen-Konzerns im Jahr 2018.
© Jörg Carstensen | dpa

Das Elektroautomobil-Startup Piëch Automotive steuert auf die Markteinführung seines batteriebetriebenen Sportwagens hin. Dies soll mit starker Unterstützung geschehen: Dem Aufsichtsrat sitzt ab sofort Matthias Müller als Präsident vor, der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Porsche und VW.

Die Unternehmensgründer des in der Schweiz ansässigen Startups Piëch Automotive Toni Piëch und Rea Stark haben sich mit Ex-VW-Chef Matthias Müller namhafte Unterstützung ins Unternehmen geholt. Dem Aufsichtsrat sitzt ab sofort Matthias Müller als Präsident vor, ehemaliger Vorstandsvorsitzender von Porsche und Volkswagen. Müllers Engagement als Präsident im Aufsichtsrat ist Teil einer Kompetenzoffensive, die auch das operative Management umfasst und die den Markteintritt beschleunigen soll. 

Neues Management

Ab sofort übernimmt Klaus Schmidt, der bereits seit vier Jahren als Chief Technology Officer für das modulare und hochinnovative Fahrzeugkonzept verantwortlich ist, als einer von zwei CEOs die operative Unternehmensleitung für alle technischen Bereiche.

Ihm zur Seite verantwortet Andreas Henke, ebenfalls als CEO und Chief Marketing Officer, die operativen und strategischen Geschicke bei der Positionierung der Marke, Gestaltung von Kundenbeziehungen, Finanzen und Personal. Henke war zuletzt erfolgreich im High-End-Markt von Porsche und Burmester unterwegs und soll dem Unternehmen ein klares und einzigartiges Profil geben.

Unternehmensgründer Toni Piëch erklärt: »Mit Matthias Müller haben wir einen langjährigen und erfolgreichen Manager der Automobilbranche von unserem disruptiven Ansatz überzeugt. Er wird uns ein erfahrener Ratgeber und Ansprechpartner sein.« Der zweite Unternehmensgründer Rea Stark ergänzt: »Die CEO-Doppelspitze mit Klaus Schmidt und Andreas Henke stärkt unsere Zielsetzung, nicht nur technologisch höchst innovative Fahrzeuge auf die Strasse zu bringen, sondern auch die Marke zu etablieren und das Verhältnis zu unseren Kunden und Interessenten vollkommen neu zu definieren.«

Der neue Aufsichtsratsvorsitzende Matthias Müller kommentiert: »Die Mission der beiden Gründer hat mich spontan begeistert, weil sie konsequenter und visionärer ist als alle neuen Ansätze, die mir während meiner Tätigkeit in der Automobilbranche begegnet sind.«

Wie geht es weiter bei Piëch Automotive?

Die kommende Unternehmensphase wird weiter davon geprägt sein, kreative Top-Talente und erfahrene Experten aus der Automobilbranche sowie interdisziplinären Bereichen für das Unternehmen zu gewinnen. Als Spezialisten für den Aufbau der Sales-Aktivitäten konnte das Unternehmen zusätzlich Jochen Rudat einstellen. Der ehemalige Tesla-Vertriebschef für Europa besitzt das nötige Wissen und die Kompetenz, ein geeignetes Vertriebskonzept im Markt umzusetzen.

Finanzierungsrunde B folgt

Der erfolgreich abgeschlossenen Finanzierungsrunde A, unter anderem durch den Einstieg von Investor Peter Thiel, folgt in den kommenden Monaten die B-Runde unter Führung von UBS als beratende Bank.

Bau des neuen Piëch Engineering Campus

Pünktlich zum Design Freeze des neuen Sportwagens, der Inbetriebnahme der ersten Prototypen, der Verpflichtung wichtiger Entwicklungs- und Produktionspartner und dem Bau des Piëch Engineering Campus in Memmingen stellt sich das Startup fürs nächste Kapitel seiner noch jungen Unternehmensgeschichte auf.

Das modulare Fahrzeugkonzept von Piëch Automotive, das zahlreiche Karosserievarianten, Antriebsarten sowie fortwährend mögliche Upgrades in Hard- und Software erlaubt, ist in seiner Optionalität einzigartig.

Zum Start des ersten von drei bisher geplanten Fahrzeugkonzepten, dem zweisitzigen Elektrosportwagen, plant das Unternehmen Ende 2022 seine neuartige Batterie- und Ladetechnologie in Serie einzuführen. Sie erlaubt 80 % Kapazität für 400 km Reichweite in nur 4:40 Minuten nachzuladen, was im weltweiten Vergleich einem absoluten Spitzenwert entspricht. Die maximal mögliche Reichweite beträgt 500 km (WLTP).


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