Siemens Energy und Porsche

Produktion und Einsatz von E-Fuels ab 2022 geplant

2. Dezember 2020, 15:30 Uhr | Stefanie Eckardt
Siemens Energy und Porsche treiben mit Partnern die Entwicklung klimaneutraler E-Fuels voran. Dazu setzen die Unternehmen das Pilotprojekt Hari Oni in Chile um.
© Siemens Energy

Gemeinsam mit Porsche, Enel, AME und ENAP entwickelt und realisiert Siemens Energy in Chile ein Pilotprojekt, aus dem die weltweit erste integrierte und kommerzielle Großanlage zur Herstellung von eFuels hervorgehen soll. In der Pilotphase werden bereits 2022 etwa 130.000 Liter eFuels erzeugt.

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In zwei Schritten soll die Kapazität dann bis 2024 auf rund 55 Millionen Liter E-Fuels und bis 2026 auf rund 550 Millionen Liter E-Fuels pro Jahr gesteigert werden. Porsche ist Hauptabnehmer des grünen Kraftstoffs. Weitere Partner bei dem Vorhaben sind das Energieunternehmen AME, das Mineralölunternehmen ENAP aus Chile sowie das italienische Energieunternehmen Enel. Das Pilotprojekt Hari Oni in der chilenischen Provinz Mangallanes nutzt die hervorragenden Windbedingungen im Süden des Landes, um mit grünem Windstrom klimaneutralen Kraftstoff zu erzeugen. Im Zuge der nationalen Wasserstoffstrategie Deutschlands erhält Siemens Energy für das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eine Förderung von rund acht Millionen Euro.

Siemens Energy ist Co-Entwickler des Projektes und deckt als Systemintegrator die gesamte Wertschöpfungskette ab – von der Stromerzeugung mit Siemens Gamesa Windturbinen über die Produktion grünen Wasserstoffs bis zur Umwandlung in synthetischen Kraftstoff. Die flexible Proton-Exchange-Membrane-Elektrolyse (PEM) des Unternehmens eignet sich ideal zur Nutzung der volatilen Windenergie.

Als Hauptabnehmer des Kraftstoffs plant Porsche in einer ersten Phase die Nutzung der E-Fuels aus Chile in Leuchtturmprojekten. Dazu gehören der Einsatz der E-Fuels in Fahrzeugen des Porsche-Motorsports, in den Porsche Experience Centern und perspektivisch auch in Seriensportwagen. Der Sportwagenhersteller investiert dafür initial rund 20 Millionen Euro. »Elektromobilität hat bei Porsche höchste Priorität. E-Fuels für Automobile sind dazu eine sinnvolle Ergänzung – wenn sie an Orten auf der Welt produziert werden, wo nachhaltige Energie im Überschuss vorhanden ist«, erklärt Oliver Blume, CEO von Porsche und betont: »Sie sind ein zusätzlicher Baustein auf dem Weg zur Dekarbonisierung. Die Vorteile liegen in der einfachen Anwendung: F-Fuels sind in Verbrennern und Plug-In-Hybriden einsetzbar und nutzen das vorhandene Tankstellennetz. Durch ihren Einsatz können wir einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz leisten. [...]«

AME ist Hauptentwickler sowie Eigentümer der Projektgesellschaft Highly Innovative Fuels (HIF). Enel ist Co-Finanzierer der Anlage mit dem Fokus auf Windenergie und Elektrolyse. ENAP unterstützt das Projekt mit Betriebspersonal sowie Wartung und Logistik.


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