Campus in Erlangen für 500 Mio. Euro

Siemens investiert 1 Mrd. Euro in Deutschland

13. Juli 2023, 17:10 Uhr | Andreas Knoll
Der neue Siemens-Campus in Erlangen als digitales Abbild
© Siemens

Siemens will rund 1 Milliarde Euro am Standort Deutschland investieren, davon rund 500 Millionen in einen neuen Campus für Entwicklung und High-Tech-Fertigung in Erlangen, der ein globales F&E- und Fertigungs-Zentrum sowie der Nukleus für Technologie-Aktivitäten zum Industrial Metaverse werden soll.

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Das Vorhaben ist Teil einer globalen Investitionsstrategie von rund 2 Milliarden Euro im Jahr 2023 zur Stärkung von Wachstum, Innovation und Resilienz in allen Regionen. Weitere Investitionen sind in Europa außerhalb Deutschlands und den USA vorgesehen.

Am heutigen Standort mit rund 3500 Mitarbeitern befindet sich bereits eine Fabrik für Schlüsselprodukte der industriellen Automatisierung und Digitalisierung. Schon heute ist die Produktion hochautomatisiert, Menschen und Roboter arbeiten Seite an Seite. Mit der Investition legt Siemens nun den Grundstein für das industrielle Metaverse, eine virtuelle Abbildung der realen Welt – fotorealistisch, physikbasiert und in Echtzeit. Durch den gezielten Einsatz relevanter physikalischer Daten und die Anwendung von KI entsteht die neueste Generation der High-Tech-Fertigung, die nachhaltiger produzieren und flexibel auf Marktveränderungen reagieren kann.

»Siemens setzt auf Innovation in Deutschland und zündet die nächste Stufe der Digitalisierung: Wir legen den Grundstein für das industrielle Metaverse in der Metropolregion Nürnberg«, erläutert Roland Busch, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG. »Hier, auf dem neuen Campus, verbinden wir die reale mit der digitalen Welt. Zusammen mit Partnern entwickeln wir im Metaverse neue digitale Technologien und revolutionieren, wie wir künftig produzieren – wesentlich effizienter, flexibler und nachhaltiger.«

Neuer Campus vereint Entwicklung und High-Tech-Fertigung

Der geplante Campus im Westen Erlangens setzt auf eine nachhaltige und zukunftsorientierte High-Tech-Fertigung, zugehörige Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und die Öffnung des Standorts für ein Ecosystem von Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft. Geplant ist dafür auch ein Umbau bestehender Einrichtungen und eine Erweiterung des Areals.

Die neuen Bauten für Forschung und Entwicklung, Produktion sowie Logistik werden noch vor dem ersten Spatenstich in der virtuellen Welt geplant, simuliert und anschließend in der realen Welt umgesetzt. Daraus ergibt sich eine exakte Replik in der virtuellen Welt, in der mittels des industriellen Metaverse das gesamte bestehende Fabriklayout optimiert und später in der realen Welt neu angeordnet wird. In Erlangen werden Komponenten der Leistungselektronik und Werkzeugmaschinen-Steuerungen für den Maschinenbau gefertigt – Schlüsselelemente für die deutsche Wirtschaft und Industrie.

Die Investition ist ein weiteres Element der Siemens-Strategie, die reale und die digitale Welt zu verbinden. Das Unternehmen stärkt den Standort als Zentrum für digitale Produktionskonzepte etwa durch den Einsatz des industriellen Metaverse sowie für Technologien wie Leistungselektronik und industriellen 3D-Druck. Gleichzeitig lernen die Mitarbeiter durch zukunftsweisende Arbeits- und Weiterbildungskonzepte (NextWork), sich auf die digitale Transformation der Arbeitswelt vorzubereiten und diese aktiv mitzugestalten.

Ökologisch nachhaltiger Standort

Der Ausbau des Werks folgt einem umfassenden und zukunftsweisenden Nachhaltigkeits- und Energiekonzept. Das rund 200.000 Quadratmeter große Areal soll konsequent als Null-Emissionen-Standort ausgerichtet werden: Geplant sind unter anderem eine innovative Energieinfrastruktur, eine grüne Energieversorgung und -speicherung in Partnerschaft mit der Stadt Erlangen sowie der umfassende Einsatz digitaler Gebäudetechniklösungen von Siemens. Realisiert wird der neue Campus in Erlangen von Siemens Real Estate, dem Immobilienunternehmen des Konzerns.

Stärkung des Standorts Deutschland

Deutschland ist der Heimatmarkt der Siemens AG und einer der weltweit wichtigsten Standorte für Forschung, Entwicklung und Produktion. Der Technologiekonzern beschäftigt rund 86.000 Menschen in Deutschland, davon rund 38.500 in der Metropolregion Nürnberg. Im Kontext seiner globalen Investitionsstrategie von rund 2 Milliarden Euro hatte Siemens unter anderem Investitionen in den USA, China und Südostasien angekündigt. Zuletzt gab das Unternehmen zu Beginn der Woche den Neubau seiner Zentrale in Spanien mit einem Investitionsvolumen von 160 Millionen Euro bekannt.


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