Auf der Hannover Messe stellen Eplan und Rittal, beides Unternehmen der Friedhelm Loh Group, ihre Vision einer KI-getriebenen industriellen Automatisierung vor. Konkrete »AI-Driven Industrial Automation«-Anwendungen zeigen, wie künstliche Intelligenz den Maschinen- und Anlagenbau voranbringen kann.
Eplan und Rittal demonstrieren in Hannover dieses Jahr eine Vielzahl an KI-gestützten Industrielösungen. Die beiden Schwesterunternehmen wollen Elektroingenieuren und -planern konkrete Antworten auf die Frage geben, wie KI bald ihre tägliche Arbeit voranbringt. Use Cases demonstrieren unter anderem die KI-gestützte Generierung von Montageplatten-Layouts, basierend auf dem Microsoft Azure OpenAI Service. In Kooperation mit Siemens arbeitet Eplan an einer umfassenden End-to-End-Integration, die den gesamten Engineering-Prozess digitalisieren und automatisieren soll.
»KI-Leadership und Software-Kompetenz in Kombination mit tiefem Fachwissen sind die relevantesten Hebel für neues Wachstum und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Industrie.« |
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Rittal-CEO Prof. Dr. Niko Mohr |
Durch KI-gestützte Werkzeuge können Entwickler innerhalb weniger Minuten verschiedene Szenarien simulieren, die früher Tage oder sogar Wochen in Anspruch genommen hätten. Damit soll nicht nur Zeit gespart, sondern auch die Qualität der Ergebnisse erheblich verbessert werden. Das Ziel für Rittal und Eplan ist klar gesteckt: KI nach Industrie-Anforderungen in bestehenden Lösungen nutzbar machen und den gesamten Engineering-Prozess automatisieren.
Datenstandards und Engineering-Lösungen: Eplan betont die Bedeutung qualitativ hochwertiger, standardisierter Daten als Grundlage für Automatisierung und KI-Einsatz. Das Eplan Data Portal umfasst bereits über vier Millionen Datensätze. Zudem gibt Eplan einen Ausblick auf die kommende Eplan Plattform 2026.
»Wenn KI-Systeme übergreifend und selbstständig miteinander interagieren können, heben wir den Nutzen für die Kunden auf ein ganz neues Level«. |
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Sebastian Seitz, CEO von Eplan |
Rechenleistung und Leistungsdichte für KI bedeuten technologisches Neuland, denn die physikalischen Grenzen der etablierten Luftkühlung werden überschritten. Rittal präsentiert eine innovative Coolant Distribution Unit (CDU) für die direkte Chipkühlung. Diese Technologie ermöglicht eine Kühlleistung von über einem Megawatt und schafft damit die Voraussetzungen für den Einsatz von KI-Anwendungen in Rechenzentren. Für den enormen Stromverbrauch der künstlichen Intelligenz stellen die Herborner zudem die neue Systemplattform RiLineX vor, die den Aufbau der Stromverteilung beschleunigt und bis zu 75 Prozent Zeitersparnis bei der Montage verspricht. Zur Messe hat Rittal acht neue Komplettboards in den gängigen Schaltschrankbreiten für 550 A und 800 A beziehungsweise 380 kW und 500 kW für den Plattformansatz im Gepäck.
Kupferbearbeitung und Gehäusetechnik: Rittal Automation Systems präsentiert neue Maschinen zur Kupferbearbeitung, zum Beispiel das Bending Terminal BT 20E. Zudem werden neue Systemgehäuse vorgestellt, darunter der AX IT Nano DC für den Schutz von IT-Infrastruktur in industriellen Umgebungen. (uh)
Hannover Messe 2025: Halle 11, Stand E06