Ausblick Bauelementedistribution

Heiter (IOT) bis wolkig (Cloud)

13. Januar 2016, 9:12 Uhr | Von Georg Steinberger, Vorstandsvorsitzender des FBDi e.V. und Chairman DMASS Ltd.
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Erwartungen für den Hardware-Markt

Kernkomponenten der „Things“ wie Sensoren, High-End-Mikrocontroller und Wireless-ICs/Module wuchsen bereits die letzten 12 Monate überdurchschnittlich und werden das auch die nächste Jahre tun. Der Natur der Sache nach werden die meisten „Things“ jedoch in Asien gefertigt werden, was für Europa die kleinvolumigeren, aber deutlich komplexeren Industrieanwendungen übrig lässt – es sei denn, es entstünde hier endlich so etwas wie eine Maker-Market-Kultur, in der IOT-Ideen nicht zwei Jahre bis zum Prototypen, sondern sechs Monate bis zur Marktreife benötigen.

Das sind aber beileibe nicht die einzigen Treiber eines möglichen Wachstums in der nahen Zukunft. Der Klimagipfel in Paris – wie erfolgreich er letzten Endes war, zeigt sich wohl erst in den nächsten Jahren – wird eine Welle der Innovation auslösen müssen, um die angestrebten Ziele zu erreichen. Der Energieverbrauch wird in den nächsten 30 Jahren weiter steigen, aber der Impact auf die Umwelt soll drastisch sinken, das heißt mehr Innovation, mehr Intelligenz, mehr Regulierung – und somit mehr intelligente und effiziente Bauelemente-Technologie, von Sensoren zu Energiespeichern. Deutschland sollte aufgrund seiner industriellen Vorreiterrolle in Europa davon überdurchschnittlich profitieren.

Damit zurück zur Hardware: Für 2016 erwartet der FBDi deutlich geringere Schwankungen zwischen Dollar und Euro und damit auch ein normaleres Wachstum in einer einstelligen Größenordnung, auf rund 3,4 Milliarden Euro, wobei aus besagten Gründen die Halbleiter wohl stärker wachsen werden (noch mehr in Stückzahlen als in Umsätzen) als zum Beispiel passive oder elektromechanische Komponenten. Der Optimismus gründet sich auf eine wiedererstarkende Konjunktur, auf eine solide Reichweite der Aufträge und nicht zuletzt auf die ungeheure Vielfalt in der deutschen High-Tech-Landschaft.

Mit den üblichen zyklischen Schwankungen wird sich dieses solide Wachstum auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Dabei sollte der Anteil Deutschlands von rund einem Drittel des europäischen Bauelementedistributionsmarkts stabil bleiben. Die Tatsache, dass sich außer Automobilen die meisten großen Plattformen (Computer, Smartphones, Tablets, TV) aus der europäischen High-Tech-Produktion verabschiedet haben, wirkt sich stabilisierend auf diese europäische Kräfteverteilung aus, da die früher von Großkonzernen geprägte Monokultur einem Innovations-Multikulturalismus gewichen ist, den eher mittelständische Unternehmen prägen.

Gibt es Störfaktoren? Nun, es bleibt zu hoffen, dass die Politik die Chancen des Klimagipfels von Paris erkennt und entsprechende, nachhaltige Innovationsoffensiven unterstützt und dass die EU-Kommission endlich ihr Versprechen einer Entbürokratisierung wahrmacht, was sicher dem Markt allgemein, aber der vorschriftenbelasteten Elektronikindustrie im Besonderen gut helfen würde. Das gemeinsame Ziel, den Menschen das Leben lebenswerter und nicht ungesünder zu machen, wäre – zumindest im öffentlichen Ansinnen – vorhanden.

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