Vom 6. bis 8. November 2018

Bildverarbeitungs-Messe Vision erneut größer denn je

29. Oktober 2018, 11:24 Uhr | Andreas Knoll
Florian Niethammer, Landesmesse Stuttgart: »Große Treiber der Embedded-Vision-Technik sind derzeit etwa das autonome Fahren, aber auch integrierte Gesichts- und Objekterkennung in Smart Cameras oder Überwachungskameras.«
© Messe Stuttgart

Für die dritte Vision nach der Umstellung vom jährlichen auf den zweijährlichen Turnus prognostizieren die Veranstalter abermals einen Ausstellerrekord. Trendthemen auf der Messe sind Embedded Vision, Deep Learning und Hyperspectral Imaging.

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Schon seit langem wächst die Bildverarbeitungs-Messe Vision kontinuierlich mit „ihrer“ Branche mit. So erzielte die deutsche Bildverarbeitungs-Industrie laut der VDMA-Fachabteilung Industrielle Bildverarbeitung im Jahr 2017 einen Rekordumsatz von 2,6 Milliarden Euro, 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Innerhalb von zehn Jahren hat sich damit der Branchenumsatz verdoppelt. Der VDMA sieht den Grund für den Boom darin, dass Bildverarbeitungstechnik „made in Germany“ nicht nur im weltweiten Automatisierungs-Wettlauf der klassischen Industriezweige verstärkt zum Einsatz kommt, sondern auch ganz neue Branchen erobert. Er erwartet, dass sich das Wachstum 2018 mit einem Umsatzplus von 7 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro fortsetzt.

Parallel dazu wird die Vision auch in diesem Jahr wieder die Rekorde der vorangegangenen Veranstaltung brechen: Nachdem die vermietete Ausstellungsfläche 2016 erstmals über 11.000 qm gestiegen ist, wächst sie diesmal weiter auf über 12.000 qm. Dafür wird erstmals auch die Galerie der Halle 1 („L-Bank-Forum“) mit Ständen belegt. Auch die Anzahl der Aussteller übertrifft mit über 460 den Rekord von 440 Unternehmen aus dem Jahr 2016. Rund 25 Prozent der Aussteller präsentieren sich 2018 erstmals auf der Vision. Der Trend zur Internationalisierung setzt sich fort: Kamen 2016 bereits 57 Prozent der Aussteller aus dem Ausland, so wird in diesem Jahr der Anteil bei über 60 Prozent liegen. Einen anhaltenden Trend zur Internationalisierung bestätigen auch die aktuellen Zahlen des VDMA: Während die Branche im deutschen Markt 2017 ein Umsatzplus von 8 Prozent verzeichnete, wuchs der Export um 23 Prozent. Die beiden wichtigsten Exportländer waren unverändert China und Nordamerika, die zusammen 26 Prozent des Gesamtumsatzes der deutschen Bildverarbeitungs-Industrie ausmachen.

Neben den klassischen industriellen Anwendungen haben auch die nicht-industriellen Anwendungen in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. So zeigen die Aussteller unter anderem Applikationen für die Bereiche Verkehr, Lebensmittel- und Getränketechnik sowie Medizintechnik. Auch in der Landwirtschaft ist die Bildverarbeitung auf dem Vormarsch, etwa bei Sortieraufgaben während oder nach der Ernte, dem so genannten Precision Farming, oder durch den zunehmenden Einsatz von Drohnen. Hier ergeben sich in diesem Jahr mit der parallel zur Vision stattfindenden Technik-Fachmesse für Wein, Fruchtsaft und Sonderkulturen „Intervitis Interfructa Hortitechnica“ Synergiepotenziale und Möglichkeiten zum gegenseitigen Austausch.

Mit Embedded Vision wandert die Intelligenz der Bildverarbeitung aus den externen PCs hinein in die Geräte. »Große Treiber der Embedded-Vision-Technik sind derzeit etwa das autonome Fahren, aber auch integrierte Gesichts- und Objekterkennung in Smart Cameras oder Überwachungskameras«, erläutert Florian Niethammer, Projektleiter Vision bei der Veranstaltergesellschaft Landesmesse Stuttgart. »Intelligente Kameramodule lassen sich damit beispielsweise in Maschinen oder Roboter integrieren und werden so zum unentbehrlichen Bestandteil der Smart Factory.«

Bei Deep Learning wird selbstlernenden Systemen eine Vielzahl von Bildern und Szenarien angelernt, auf die sie während der Prüfung im Produktionsprozess zurückgreifen und so auch geringfügige Abweichungen erkennen. Dabei optimieren sich diese Systeme kontinuierlich weiter. »Hinzu kommt das Thema Hyperspectral Imaging - eine Technologie, mit der neben der reinen Bildaufnahme auch Spektralinformationen aus verschiedenen Wellenlängen erfasst werden, die Aussagen über die chemischen Eigenschaften von Objekten ermöglichen«, ergänzt Florian Niethammer.

»Hyperspectral Imaging ist in den letzten Jahren finanziell erschwinglich geworden und hat sich in der Bedienbarkeit soweit vereinfacht, dass die Ergebnisse etwa durch farbliche Markierung unterschiedlicher Stoffe auch ohne Spezialkenntnisse interpretiert werden können.« Fester Bestandteil der Vision sind erneut die „Industrial Vision Days“, das laut der VDMA-Fachabteilung Industrielle Bildverarbeitung als Organisatorin weltweit größte Vortragsforum für Bildverarbeitung. Hier kommen Themen wie Kameratechnik, Optik und Beleuchtung, 3D, Hyperspectral, Vision Processing (Embedded Vision, IPC, GPU), Software & Deep Learning, Bildverarbeitungs-Standards sowie Forschung & Innovation zur Sprache.

An Endanwender richtet sich das „Inspect Application Forum“: Es soll potenzielle Nutzer von Bildverarbeitungstechniken mit den für sie relevanten System- und Lösungsanbietern vernetzen. Weitere Sonderschauen, die mit Kooperationspartnern realisiert werden, sind das „Application Forum“, die „Integration Area“, „International Machine Vision Standards“ (Halle 1, Stand B74) unter Federführung der EMVA sowie der Gemeinschaftsstand „IPC 4 Vision“ (Halle 1, Stand B07), auf dem das Thema Industrie-PCs im Mittelpunkt steht.

Die Vision 2018 findet vom 6. bis 8. November statt. Geöffnet hat die Messe an allen drei Tagen von 9 bis 17 Uhr.

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