TÜV Süd vergibt ein neues Prüfzeichen für Lampen und Leuchten, basierend auf der ErP-Richtlinie (2009/125/EC) & der Lichtquellen-Richtlinie (EU) 2019/2020. Hersteller zeigen damit, dass ihre Produkte energieeffizient sind und aktuellen Standards genügen.
»Das Prüfzeichen wird künftig die bislang als Entwurf bestehenden Prüfzeichen Ecodesign, Standby Power und Energy ergänzen«, sagt Florian Hockel, Segmentleiter für Licht, Leuchten und Multimediageräte bei TÜV Süd. »Damit können wir – neben Unterhaltungselektronik, Haushalts-, Audio-, Video- und Netzgeräten, elektrischen Spielwaren oder Sport- und Freizeitprodukten – nun auch die Nachhaltigkeit von Beleuchtungsprodukten zertifizieren.«
Das neue Prüfzeichen basiert auf...
...der für alle Lampen und Leuchten in Haushalten, gewerblichen Gebäuden und öffentlichen Bereichen geltenden ErP-Richtlinie der EU, ein Bestandteil der Ökodesign-Richtlinie. Es fordert von Herstellern in der EU, ihre Beleuchtungsprodukte mit Angaben zu Energieeffizienzklassen (A+++ bis G) sowie mit Produktinformationsblättern und Etiketten zu versehen. Diese Daten müssen in der EPREL-Datenbank hinterlegt sein. Die Richtlinie umfasst auch Energieverbrauch, Lebensdauer und Lichtausbeute als Pflichtangaben, die Verbrauchern helfen, nachhaltige Kaufentscheidungen zu treffen. Grenzwerte für verschiedene Parameter sind festgelegt; Produkte, die sie überschreiten, dürfen in der EU nicht verkauft werden.
Tatkräftige Unterstützung bei der Produktprüfung nach ErP-Richtlinie leistet ein programmierbares Robogoniometer. Der Roboter mit integrierter Lichtmesstechnik bestimmt den Energieverbrauch von Lampen und Leuchtmitteln. Er führt komplexe Lichtmessungen in Dauertests an LED-Lampen durch und ermittelt aus den Daten deren Lebensdauer – rund um die Uhr über einen Zeitraum von fünf Monaten.
Das Robogoniometer fährt die Brennstellen ab...
...und misst mit zwei beliebig positionierbaren Sensoren. »Das macht es extrem präzise und die Messungen wiederholbar. Und es arbeitet praktisch in Eigenregie«, betont Hockel. Die Bereichsautomatik des Systems stellt die Messzeiten auf die Frequenz des jeweiligen Leuchtmittels ein. So kann TÜV Süd unterschiedlichste Anwendungsbereiche testen, etwa Operationsleuchten, die eine homogene, spektrale Lichtverteilung benötigen. Deshalb verfügt die Maschine neben einer Photometereinheit für die Lichtstärkenmessung auch über ein Spektroradiometer. Es erfasst Intensität und Wellenlänge des gesamten Spektrums. »Alle Messdaten werden in kürzester Zeit ausgewertet und in einer Datenbank gesammelt«, sagt Hockel. »Während der Projektdauer kann der Hersteller darauf jederzeit zugreifen und sein Produkt auf dieser Grundlage weiterentwickeln. Dank des Robogoniometers realisieren wir heute an über 8000 Brennstellen bis zu 300 Projekte zeitgleich.«