Bereits zum dritten Mal greift der Schweizer Automobilvisionär Rinspeed
für sein jährlich vorgestelltes Konzeptfahrzeug auf die Technologien von Osram zurück. Dem 2018 vorgestellten SNAP folgt 2019 die Version microSNAP. Rinspeed ist überzeugt, dass Fahrzeuge in Zukunft vielseitig einsetzbar sein werden. Im Zuge der Infrastrukturentwicklung in Metropolregionen gehören, neben tiefgreifenden Veränderungen der Fahrzeuge selbst, auch neue Car-Sharing-Konzepte. SNAP und microSNAP bieten daher zahlreiche Optionen für den intelligenten Mehrzweckeinsatz.
Sie bestehen jeweils aus einem autonom fahrenden Unterbau (Bild 1), dem sogenannten Skateboard und je nach Bedarf, zwei verschiedenen Kabinen: eine Variante zum Transport von Personen und eine zum Transport von Waren und Gütern. Letztere könnte beispielsweise nachts für den Gütertransport eingesetzt werden, während das gleiche Fahrgestell tagsüber, mit der Passagierkabine für den Personenverkehr genutzt wird. SNAP ist für vier Passagiere oder eine größere Menge an Gütern gedacht, während die neue Kompaktversion microSNAP auf den Bedarf an flexiblen, effizienten Kleinfahrzeugen eingeht, um Staus in den Städten zu reduzieren und Ressourcen zu schonen.
Im Außenbereich verwenden Rinspeeds beide jüngsten Konzeptfahrzeuge Infrarotlaser, die integraler Bestandteil der LiDAR-Systeme für autonomes Fahren und Fahrerassistenzsysteme (ADAS) sind. Mithilfe der LiDAR-Systeme kann das autonome Fahrzeug Bewegungen von Fußgängern und Fahrzeugen erkennen und entsprechend darauf reagieren.
LED- oder Laser-Projektionen auf die Straße, oder in die großen Glasflächen des Fahrzeugs, ermöglichen darüber hinaus ein individuelles Fahrzeug-Branding und bieten Werbeflächen – besonders beim Gütertransport, oder wenn das Fahrzeug gerade ungenutzt geparkt ist.
Infrarotlicht-basierte, biometrische Anwendungen wie die 3D-Gesichtserkennung oder der Iris-Scan sorgen dafür, dass nur befugte Personen ins Fahrzeug einsteigen können, sichern gleichzeitig aber auch die Datennutzung im Fahrzeuginneren. Über einen Abgleich des Irismusters oder spezieller Gesichtsmerkmale können individuell gewünschte Einstellungen oder persönliche Daten auf den verbauten Screens im Innenraum freigeschalten werden. Sobald eine Person vom System erkannt wird,
kann alles an die gespeicherten Bedürfnisse des jeweiligen Fahrgastes angepasst werden - von der bevorzugten Innenraumbeleuchtung oder Temperatur bis hin zur Sitzposition oder der Lieblingsmusik. Bei zukünftigen Car-Sharing-Konzepten müssten die Nutzer so nicht auf ihre persönlichen Vorlieben im Fahrzeug verzichten, oder diese immer wieder neu konfigurieren.
Diese Beispiele zeigen deutlich, wie Licht die Mobilität in Zukunft mitgestaltet. Doch schon heute tragen zahlreiche lichtbasierte Anwendungen zur Verkehrssicherheit und höherem Fahrkomfort bei.