Verlängerte Lieferzeiten, aber kein Bottleneck – im MEMS-Bereich ist die Rückkehr zur Normalität bereits gelungen.
Wenn es aktuell zu Produktionsstillständen bei Automobilherstellern kommt, sind MEMS dafür nicht verantwortlich. „Die Lieferengpässe in der Halbleiterbranche wurden zuletzt von anderen Bauelementen verursacht, nicht speziell von MEMS“, bestätigt Manuel Tagliavini, Senior Associate und Principal Analyst für MEMS und Sensoren beim Marktforschungsinstitut Omdia, im Rahmen einer aktuellen Marktrecherche der Markt&Technik.
„Die Lieferzeiten liegen aktuell über denen des Jahres 2019 und 2020“, sagt Luca Fontanella, Product Marketing Manager der MEMS and Sensor Division von STMicroelectronics, „aber das ist eine Reaktion auf die allgemeine Marktsituation“. Gemeint ist damit etwa die Verfügbarkeit von Container- und Transportkapazitäten auf dem internationalen Logistikmarkt. Von einer Verschiebung der Produktionskapazitäten hin zu Consumer-MEMS und zu Lasten der Automotive-MEMS, kann in diesem Bereich nicht die Rede sein, zu unterschiedlich sind die Anforderungen an Consumer- und Automotive-MEMS, zu klar ist der MEMS-Markt in die Claims der Consumer-MEMS- und der Automotive-MEMS-Hersteller aufgeteilt.
Für Tagliavini hatte die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen 2020 vor allem zu Veränderungen in den sonst üblichen Kauf- und Lagerzyklen der MEMS-Branche geführt. Kurzfristig führten die Ereignisse des Vorjahres zu einem Rückgang des weltweiten MEMS-Umsatzes von 8,7 Prozent. Mit einer Rückkehr zum Umsatzniveau des Jahres 2019 rechnet der Marktforscher in der ersten Jahreshälfte 2022. Von der Markterholung werden neben den MEMS-Mikrofonen, die heute schon ein Zehntel des Gesamtumsatzes der MEMS-Branche repräsentieren, wohl vor allem auch MEMS-Oszillatoren gehören. Sie profitieren aktuell unter anderem vom Übergang zu 5G und der steigenden Elektronifizierung der Fahrzeuge.
In der Bildergalerie finden Sie die Antworten führender Repräsentanten der MEMS-Branche auf folgende Recherchefragen: