Cadmium-Zink-Tellurid in Eigenproduktion

Healthineers lizensiert CZT-Technologie für SPECT-Detektoren

10. Februar 2025, 11:57 Uhr | Ute Häußler
Der Hauptsitz von Siemens Healthineers im fränkischen Erlangen.
© Siemens Healthineers

Siemens Healthineers schließt einen Lizenzvertrag mit der britischen Kromek-Gruppe. Das Medizintechnikunternehmen will Cadmium-Zink-Tellurid für Gammastrahlendetektoren in Single-Photon-Emissionscomputertomographen (SPECT) selbst herstellen und seine Prozesse, Designs und Wertschöpfung optimieren.

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Die Bekanntgabe der Lizenzvereinbarung mit der Kromek-Gruppe offenbart die strategische Bedeutung der CZT-Technologie und die eigene Herstellung des Detektormaterials für Siemens Healthineers.

»Die Integration dieser Produktionstechnologie ist ein entscheidender Schritt, um Prozesse und Materialien für unsere eigenen Anwendungen zu optimieren.«
Jim Williams, Leiter Molekulare Bildgebung bei Siemens Healthineers

Cadmiumzinktellurid bietet als Detektormaterial in SPECT-Systemen viele Vorteile. CZT kann Strahlung detektieren, ohne dass Gammastrahlung bei Raumtemperatur in optisches Licht umgewandelt werden muss. Es bietet Messungen mit hoher Energieauflösung, was ein entscheidender Faktor für die Umsetzung bestimmter Detektor- und Systemdesigns sein kann. Diese Eigenschaften von CZT sollen einer verbesserten Bildqualität und damit der Diagnostik zugute kommen. 

Single-Photon-Emissionscomputertomographie (SPECT)
Bei der nuklearmedizinischen Diagnose via Single-Photon-Emissionscomputertomographie (SPECT) wird eine leicht radioaktive Substanz verabreicht. Anschließend wird die Verteilung des sogenannten Tracers im menschlichen Körper gemessen. Mit der Szintigraphie-basierten Diagnostik lassen sich Stoffwechselvorgänge – etwa im Herzen, im Gehirn oder in Knochen – in 3D darstellen.

Eigenproduktion als strategischer Vorteil

Siemens Healthineers plant, parallel zum Ausbau der CZT-Forschung weiterhin in die Entwicklung von Natriumiodid (NaI)-SPECT-Systemen zu investieren. NaI-basierte SPECT-Systeme werden aufgrund ihrer Vielseitigkeit und der Fähigkeit, alle nuklearmedizinischen Anwendungen einschließlich der Theranostik durchzuführen, voraussichtlich weiterhin stark nachgefragt.

Die vertikale Integration ermöglicht es Siemens Healthineers, die gesamte Wertschöpfungskette der Detektormaterialien für die molekulare Bildgebung zu kontrollieren und damit die Leistung seiner klinischen Systeme präzise zu konfigurieren sowie die Kosten zu optimieren. (uh)

 

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