Rezension »Der Mann ohne Muttersprache«

Über die »Musilisierung« der Ingenieure

28. Januar 2022, 9:45 Uhr | Corinne Schindlbeck
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

»Das Berufsbild des Ingenieurs muss in der Allgemeinheit viel sichtbarer sein«

Indes: Das Fehlen der Frauen habe »mich in meinem Berufsfeld besonders geärgert«, so Rahman Jamal. »Nicht nur, dass es ohnehin viel zu wenige gibt, nach wie vor werden sie häufig auch nicht für voll genommen«, erinnert er sich. »Diese Beobachtung habe ich in unterschiedlichen Kulturen gemacht, und fast immer müssen Ingenieurinnen eine Extrameile gehen und mehr leisten als ihre männlichen Kollegen, um zu beweisen, dass sie fachlich mindestens genauso gut sind.« 

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In diesem Sinne rührt das Buch – bewusst oder unbewusst – auch an einigen zentralen neu­ralgischen Punkten: Wie lässt sich mehr Interdisziplinarität schaffen, ohne an technischer Tiefe sparen zu müssen? Ist technische Tiefe wirklich immer und überall das Mantra oder sind Abstriche denkbar, wenn dadurch die Akzeptanz des Studiums steigt? Muss ethisches Denken Einzug halten, etwa im Sinne neuer Studiengänge wie »Ethische Ingenieurwissenschaften«, und wie befriedigt man damit auch die Bedürfnisse der Industrie? Und könnte man damit neue Zielgruppen erreichen? Es bleibt also abzuwarten, wie die Operation »Musilisierung der Ingenieure« weitergeht. 


  1. Über die »Musilisierung« der Ingenieure
  2. Am Ende jedes Kapitals gibt der Autor eine »Reflexion«
  3. Die Konferenzräume bei NI bekamen Namen wie Frisch, Wittgenstein, von Weizsäcker
  4. »Das Berufsbild des Ingenieurs muss in der Allgemeinheit viel sichtbarer sein«

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