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»Glaubwürdigkeit ist der Schlüsselfaktor«

4. Juli 2019, 11:33 Uhr |
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Social Media – eine gute Idee?

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Tom Oelschlaeger, Avnet Silica: »Leads entstehen auch aus Markenbildung.«
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Sylva Navratil, Sainer Werbeagentur: »Social Media ist Fluch und Segen zugleich.«
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Auch die Rolle von Social Media wird in der Diskussionsrunde ambivalent gesehen: »Social Media ist Fluch und Segen zugleich«, sagt Sylva Navratil, Sainer Werbeagentur. Einerseits seien die sozialen Kanäle auch für den B2B-Bereich relevant und spielten etwa beim Employer-Branding eine wichtige Rolle. Andererseits tummele man sich in einer Umgebung, wo die großen B2C-Marken Maßstäbe in puncto Schnelligkeit und Erlebniswelten gesetzt hätten. Deshalb ihre dringende Empfehlung: »Bevor man als Unternehmen im Social-Media-Bereich nur etwas Halbschariges macht, lässt man lieber die Finger davon.«

Hörmann, die auch schon für eine große Konsumelektronik-Marke gearbeitet hat, kann aus der Vergangenheit ebenfalls von den Schattenseiten der sozialen Netzwerke berichten: »Wer einmal einen richtigen Shitstorm erlebt hat, denkt schon darüber nach, ob Social Media wirklich eine gute Idee ist.« Grundsätzlich ist der Tenor in der Runde, dass soziale Medien inzwischen schon zu einem ausgewogenen Marketing-Mix gehören, aber eben auch nur ein Kanal von vielen sei. Das im Zeitalter von Fake-News und Bot-Armeen notorische Glaubwürdigkeitsdefizit von Facebook, Twitter und Co. wird dabei in Kauf genommen. So hat nach Ansicht von Oelschlaeger zwar »Facebook als Kanal ein Glaubwürdigkeitsproblem, aber nicht automatisch auch die dort vertretenen Marken«.

Print mit hohem Stellenwert

Die Volatilität und Schnelligkeit sozialer Medien gehört sicherlich zu den stärksten Veränderungen im Marketing, sie ist allerdings bei Weitem nicht die einzige. »Früher gab es eine wesentlich strengere Unterscheidung zwischen Marketing und Kommunikation. Das waren zwei verschiedene Ausbildungszweige, wobei Marketing eher Sales-orientiert und Kommunikation eher Content-orientiert war«, erinnert sich Punzet. Doch diese Berufsbilder verschwömmen jetzt miteinander: »Der Content hat so stark an Bedeutung gewonnen, dass die Kommunikationsexperten sich ins Marketing eingemischt haben.«

Alle Teilnehmer berichten von einem steigenden Ressourcenbedarf, etwa durch die Vielzahl der verschiedenen Kanäle allein in den sozialen Netzen, sowie den deutlich gestiegenen Ansprüchen an Personalisierung und Individualisierung von Content. »Wo man früher einfach eine Pressemitteilung rausgeschickt hat, werden jetzt speziell auf die jeweilige Webseite abgestimmte Inhalte erwartet«, berichtet Navratil. Die zur Verfügung stehenden Budgets stagnierten jedoch oder wüchsen zumindest nicht proportional zum Ressourcen-Bedarf eines modernen Marketing-Mixes.

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Justine Hörmann, Rohm Semiconductor: »Performance-Monitoring spielt eine wichtige Rolle.«
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  1. »Glaubwürdigkeit ist der Schlüsselfaktor«
  2. Social Media – eine gute Idee?
  3. Generationenkonflikt beim Thema Social Media
  4. Die Rolle der Digitalisierung

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