Wenig Schäden in Fabs

Was bedeutet das Erdbeben in Taiwan für die Chip-Produktion?

3. April 2024, 8:32 Uhr | Heinz Arnold
© Negro Elkha/stock.adobe.com

Vier Menschen sind gestorben, Gebäude sind schwer beschädigt worden – das ist die vorläufige Bilanz des starken Erdbebens, das Taiwan gestern Abend unserer Zeit traf. Schäden hat es auch in Fabs gegeben.

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Das Erdbeben, dessen Zentrum in Hualien an der Ostküste von Taiwan lag, erreichte eine Stärke von 7,2 und war damit das schwerste Erdbeben in Taiwan seit 25 Jahren.

Wie es aussieht, sind aber keine großen Auswirkungen auf die Lieferketten in der Elektronikindustrie zu befürchten.

TSMC hat einige Fabs vorsichtshalber sofort evakuiert. Zu Schaden ist niemand gekommen, die Mitarbeiter kehrten bereits an ihre Arbeitsplätze zurück, wie TSMC berichtete. Die Bauarbeiten an neuen Fabs seien für den Tag eingestellt worden. Nikkei Asia zitiert Quellen, nach denen in Fabs von TSMC Wafer in Hsinchu zerbrochen und Maschinen gestoppt worden seien. Viele Beschäftigte müssten voraussichtlich über das Wochenende arbeiten, um den Produktionsausfall aufzuholen. In Tainan, wo TSMC Fabs betreibt, die mit Hilfe von 5-nm- und 3-nm-Prozessen Chips für Nvidia und Apple fertigen, seien wenig Auswirkungen zu erkennen.

Außerdem hat TSMC die Arbeiten an Baustellen für neue Fabs vorübergehend eingestellt, sie werden inspiziert, bevor weitergearbeitet werden könnte.

Produktion in der Elektro-Indusrtie wieder aufnehmen

UMC erklärte gegenüber Nikkei Asia, dass Fabs evakuiert worden seien. Einige Maschinen hätten sich abgeschaltet, jetzt werde an dem Neustart der Maschinen gearbeitet, um so schnell wie möglich die Produktion wieder aufnehmen zu können. Auch die Display-Hersteller Innolux und AUO haben mit Evakuierungen ihrer Fabs auf das Erdbeben reagiert.

Laut Japan:  Erdbeben hatte sogar Stärke 7,7

Auf Bildern aus Hualien sind schief stehende Gebäude sowie zerstörte Straßen und Eisenbahnschienen zu sehen, die Schulen wurden für den Tag geschlossen.

Auch in der Hauptstadt Taipei ist es zu schweren Schäden gekommen, eine größere Lagerhalle stürzte ein. In 308.000 Haushalten in Taiwan fiel nach dem Beben der Strom aus. In mehreren Städten wurde der öffentliche Nahverkehr unterbrochen, dasselbe gilt für Schnellzugverbindungen. Inzwischen ist der Betrieb aber wieder aufgenommen worden.

Die Meteorological Agency in Japan hat die Stärke des Erdbebens inzwischen auf 7,7 beziffert. Es hätte sich in einer Tiefe von 23 km ereignet.


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