GPUs kosten zu viel

Hyperscaler wollen sich von Nvidia-Abhängigkeit befreien

21. Mai 2024, 7:08 Uhr | Heinz Arnold
Die GPU »H100« von Nvidia auf Basis der Hopper-Architektur mit über 80 Milliarden Transistoren. 
© Nvidia

Hyperscaler wie Meta, Microsoft, Google und Amazon treiben die Entwicklung eigener KI-Chips voran, um die Abhängigkeit von Nvidia zu verringern, ihre Innovationsfähigkeit auszubauen und ihre globale Expansion voranzutreiben.

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Damit reagieren sie auf die rasant steigende Nachfrage nach Nvidias GPUs, angetrieben durch generative KI (GenAI) und vor allem auf die hohen Preise, die für die GPUs von Nvidia zu bezahlen sind, wie GlobalData schreibt. 

Nvidia hat sich als einer der klaren Gewinner auf dem aufstrebenden GenAI-Markt erwiesen, die Nachfrage nach den GPUs ist explodiert. Anbieter von GenAI-Diensten, wie die großen Cloud-Computing-Unternehmen, leiden jedoch unter den hohen Anschaffungskosten für die teuren GPUs. 

»Bei GPU-Prozessoren besteht ein erhebliches Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, weil GenAI-Modelle im Allgemeinen und insbesondere multimodale Systeme, die Bilder und Videos produzieren, in hohem Maße von den parallelen Verarbeitungsmöglichkeiten der GPUs profitieren. Das hat zur Folge, dass die Chips teuer und Mangelware sind«, sagt Beatriz Valle, Senior Enterprise Technology and Services Analyst von GlobalData. »Um diesem Trend entgegenzuwirken, kommen GenAI-Unternehmen mit ihren eigenen Technologien auf den Markt. Google hat seine »Tensor Processing Unit« und Amazon hat seine »Inferentia«- und »Trainium-Architekturen« entwickelt.  Meta, die Mutter von Facebook und Instagram, kündigte kürzlich die nächste Generation von maßgeschneiderten Chips an, um KI-gesteuerte Rankings und Empfehlungsanzeigen auf Social-Media-Plattformen zu unterstützen.«

Die Analyse von GlobalData stellt fest, dass im lukrativen GenAI-Bereich weiterhin Geld fließt, während die Hyperscaler um ihre Position kämpfen. Führende GenAI-Unternehmen erhöhen ihre Investitionen in strategische Partnerschaften auf der ganzen Welt, um wettbewerbsfähig zu bleiben.  Microsoft, das jetzt um eine globale Präsenz bemüht ist, um KI-Dienste über die Microsoft Azure-Infrastruktur anbieten zu können, hat kürzlich 1,5 Mrd. Dollar in die neue Technologiegruppe G24, ein KI-Konsortium aus Abu Dhabi (VAE), investiert. AWS schließt gerade seine letzte Finanzierungsrunde in Höhe von 4 Mrd. Dollar für den Partner Anthropic ab und versucht, nach Microsofts Mega-Investition in OpenAI Fuß zu fassen.

»Microsofts Investition signalisiert den Beginn einer viel größeren Rolle der KI-Technologie in den Vereinigten Arabischen Emiraten. G24 hat verschiedene Sektoren für seine KI-Systeme im Visier, darunter das Gesundheitswesen und die Energiebranche. Das Geschäft ist nicht ohne Komplikationen. Als Gegenleistung für die Mega-Investition von Microsoft hat G24 seine Beziehungen zu China abgebrochen, indem es die Bereitstellung von Hardware durch Huawei-Systeme eingestellt hat, neben anderen Bemühungen in den letzten Monaten, um die Bedenken der USA zu zerstreuen«, sagt Charlotte Dunlap, Research Director of Enterprise Technology and Services von GlobalData.  
 


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