Größe allein kann es nicht sein: Was den deutschen Markt für sein Unternehmen so besonders macht, erklärt Hannes Schwaderer von Intel im Gespräch mit Markt&Technik.
Der überwiegende Anteil der weltweit verkauften Notebooks und PCs wird heute in Asien gebaut. Dementsprechend klein dürfte der Umsatzanteil sein, den html" href="http://www.elektroniknet.de/anbieterkompass/intel-deutschland-gmbh-1007438.html">Intel Deutschland auf diesem Markt generiert. »Es wäre aber falsch, den Markt in Deutschland deshalb zu vernachlässigen«, sagt Hannes Schwaderer. »Es gibt hierzulande rund 7000 PC-Schrauber, da tut sich einiges und da stellt Deutschland eine Besonderheit dar.« Es tummelten sich sogar einige größere Hersteller, die sich auch weltweit nicht verstecken müssten. Also kämen immer wieder interessante Impulse aus diesem Sektor.
Die Impulsgeber: Industrie, 5G, Gaming
Das gilt selbstverständlich umso mehr in den Gebieten, in denen deutsche Unternehmen traditionell stark sind. Als erstes ist hier die Automobilindustrie zu erwähnen. Diesen Markt betrachtet Intel allerdings als strategisch so wichtig, dass alle Aktivitäten direkt aus den USA gesteuert werden. Intel beobachtet ganz genau, was hierzulande passiert, einige der wichtigsten Anstöße gehen immer noch von hier aus. Das gilt ganz ähnlich auch für den neuen Mobilfunkstandard 5G. Hier steuert Intel die Aktivitäten auch direkt aus den USA. Doch auch wenn Deutschland und Europa nicht der Nabel der Welt sind, ist es außerordentlich wichtig zu sehen, was genau hier passiert und welche Anforderungen die Anwender stellen.
Das hängt eng mit den Stärken zusammen: neben Automotive vor allem die Industrie. Denn weder vernetzte Fahrzeuge noch die Industrie-4.0-Produktion sind ohne 5G-Kommunikaiton mit ihren kurzen Latenzzeiten denkbar. Auch im Healthcare-Bereich sieht Schwaderer in diesem Zusammenhang interessante Aktivitäten. Und was oft übersehen wird: »Deutschland ist der viertgrößte Gaming-Markt der Welt! Auch hier wird 5G zu revolutionären Entwicklungen führen.« Als der inzwischen größte Sponsor der Gaming-Szene dürfte Intel hier über recht tiefgehende Einblicke verfügen. Und schließlich stehe Deutschland für eine weitere Besonderheit: »Eine lebendige und sich gut entwickelnde Startup-Szene.« Auch das sei ein sehr positives Zeichen.
In der Bildung ein Entwicklungsland
Das gelte leider nicht für den Bildungssektor, hier ist Deutschland eher einem Entwicklungsland gleichzusetzen – neue Techniken werden im Unterricht, vor allem an Schulen, bisher kaum eingesetzt, obwohl das in Zeiten von KI eigentlich nicht mehr verständlich sei. Das Gleiche gelte leider für die Kommunikationsinfrastruktur, Stichwort Breitband. Hier ruhen jetzt die Hoffnungen darauf, den Rückstand auf der 5G-Ebene zumindest teilweise aufholen zu können.