Im Streit mit den USA erst recht

China will eigene ICs fertigen, insbesondere KI-Chips

7. November 2018, 6:46 Uhr | Heinz Arnold
Im Kirin 970, den Huawei-Tochter Hisilicon 2017 vorgestallt hat, steckt die Neural Processing Unit von Cambricon.
© Hisilicon

In Zeiten von Handelsstreit und US-Bann will China erst recht eigene ICs fertigen und auf dem Gebiet der KI-Chips die Führungsrolle übernehmen.

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Chinesische Unternehmen sind überzeugt davon, dass die Künstliche Intelligenz neue Chancen eröffnet, gerade auf der Ebene der Chips. Die chinesischen Anbieter wollen im KI-Chip-Rennen ganz vorne dabei sein.

Ob der Suchmaschinen-Gigant Baidu, ob Alibaba oder Gree Electric Appliances, alle wollen in die Entwicklung von KI-Chips einsteigen. Zumal die USA zuletzt mit dem Lieferbann über den DRAM-Hersteller Fujian Jinhua Integrated Circuit Co. (JHICC) gezeigt haben, dass sie – aus der Sicht Chinas – die heimische Industrie daran hindern will, eine eigene Halbleiterfertigung aufzubauen.

Weil das Thema Künstliche Intelligenz auch für die etablierten westlichen Firmen relativ neu sei, hätten sie auf diesem Gebiet bisher wenig Erfahrung sammeln können. Ideal für chinesische Hersteller, auf Augenhöhe einsteigen zu können und die Schlacht sogar für sich zu entscheiden.

China hält das für bitter nötig, werden doch nur 10 Prozent des IC-Bedarfs im eigenen Land produziert. Für den Import von zumeist leistungsfähigen Chips gab China im vergangenen Jahr 260 Mrd. Dollar aus – mehr als für Öl. Schon 2020 will China 40 Prozent der benötigten Chips im eigenen Land fertigen, bis 2050 sollen es 70 Prozent sein.

Chinesische Firmen sind emsig dabei, KI-Chips zu entwickeln. Baidu hat im Sommer ihren »Kunlun« vorgestellt, den Samsung mit Hilfe eines 14-nm-Prozesse fertigen will.

Jack Ma, Chairman von Alibaba, hatte im April angekündigt, einen eigenen KI-Chip zu entwickeln – kurz nach der Bekanntgabe des US-Banns über ZTE. Gree Electric will laut Nikkei Asian Review eine eigene Halbleiter-Tochter aufbauen, die Chips mit KI-Funktionen für den Einsatz in Haushaltgeräten entwickeln soll.

Huawei produziert bereits über die Tochter HiSilicon KI-Prozessoren, die in den eigenen Smartphones arbeiten. Cambricon ist das größte chinesische Start-up-Unternehmen im Sektor der KI-Prozessoren und wird bereits mit rund 2,5 Mrd. Dollar bewertet. Die KI-Chips lässt Cambricon von TSMC fertigen.

 



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