10 Mrd. Dollar

Indien will Halbleiterfertigung ins Land holen

22. Dezember 2021, 9:32 Uhr | Iris Stroh
© Adobe Stock

Indien importiert derzeit fast 100 Prozent seines Halbleiterbedarfs. Das soll sich ändern. Die indische Regierung unter Premierminister Modi hat laut Bloomberg ein Incentive-Programm im Wert von 10 Mrd. Dollar genehmigt, verteilt auf sechs Jahre, um die lokale Chipproduktion anzukurbeln.

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Ashwini Vaishnaw, Minister für Telekommunikation, IT und Eisenbahnen, ist laut Bloomberg überzeugt, dass mindestens ein Dutzend Halbleiterhersteller in den nächsten zwei bis drei Jahren mit dem Bau lokaler Fabs beginnen werden. Die Regierung arbeite an der Entwicklung eines vollständigen Ecosystems für die Halbleiterindustrie und werde ab dem 1. Januar Bewerbungen entgegennehmen. Vaishnaw weiter: »Die Resonanz ist sehr gut. Fast alle großen Halbleiterunternehmen sind in Gesprächen mit indischen Partnern, und viele wollen direkt kommen, um ihre Anlagen hier zu errichten.«

Mit dem Incentive-Programm sollen Halbleiter-, Display- und Packaging-Standorte gefördert werden. Im ersten Schritt setzt Indien auf die Halbleiterfertigung mit älteren Prozesstechnologien (28 nm bis 45 nm), wobei Vaishnaw betont, dass die Hersteller auch eine Roadmap für die weitere Entwicklung hin zu kleinen Prozesstechnologien vorlegen müssen.

Vaishnaw erwartet, dass innerhalb der nächsten drei bis vier Monate bereits erste Genehmigungen erteilt werden und zwar für Hersteller von Verbindungshalbleitern, Design- und Packaging-Unternehmen. Er erklärt weiter, dass in den nächsten zwei bis drei Jahren mindestens 10 bis 12 Halbleiter-Fabs in Produktion gehen werden. Dazu käme noch eine Display-Fab, die in dem genannten Zeitrahmen zumindest kurz vor der Fertigstellung stehen soll und dass mindestens 50 bis 60 Design-Unternehmen in Indien ihre Arbeit aufgenommen haben.


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