EUV-Anlagen wenig gefragt

ASML reduziert Ausblick für 2025 - Aktien brechen ein

17. Oktober 2024, 9:16 Uhr | Heinz Arnold
Ein EUV-Lithografiesystem von ASML. Wegen der schwächer als erwarteten Nachfrage nach diesen Anlagen korrigiert ASML die Umsatzprognose für kommendes Jahr nach unten.
© ASML

Die Aussichten, die ASML zum Ende des dritten Quartals auf 2025 gibt, haben die Anleger ernüchtert, der Aktienkurs gab deutlich nach – obwohl der Umsatz im dritten Quartal mit 7,5 Mrd. Euro über der Prognose lag.

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»Während es im Bereich der Künstlichen Intelligenz weiterhin starke Entwicklungen und Aufwärtspotenzial gibt, dauert die Erholung in anderen Marktsegmenten länger. Es scheint, dass die Erholung langsamer verläuft als bisher erwartet«, sagte Christophe Fouquet. Vor zwei Jahren hatte man noch einen Umsatz von 40 Mrd. Dollar für möglich gehalten. 

Der Auftragseingang lag im dritten Quartal bei 2,6 Mrd. Dollar – 1,4 Mrd. Dollar davon für EUV-Anlagen –, ebenfalls deutlich weniger als zuvor prognostiziert. ASML erwartet jetzt für das kommende Jahr einen Umsatz zwischen 30 und 35 Mrd. Dollar. Zum Vergleich: In diesem Jahr dürfte er 28 Mrd. Dollar erreichen. Zu dem enttäuschenden Ausblick für 2025 kommt noch, dass die geopolitische Lage ASML nicht gerade in die Hände spielt. So dürfen EUV- und High-End-Lithografiegeräte nicht nach China verkauft werden, die USA könnten künftig den Druck noch erhöhen und die Lieferung weiterer Gerätetypen verhindern.  All das kam an der Börse gar nicht gut an: Der Aktienkurs brach um 15 Prozent ein.

Fouquet führt die aktuelle Entwicklung auch darauf zurück, dass »bestimmte Kunden im Logiksektor neue Prozessknoten nicht so schnell hochfahren wie ursprünglich geplant. Das wirkt sich auf die Bestellungen für Lithografieanlagen aus, vor allem im Sektor der EUV-Maschinen.« Mit »bestimmten Kunden« dürfte er vor allem Intel meinen, die die geplante 30-Mrd.-Euro-Investition in Magdeburg erst einmal auf Eis gelegt und um zwei Jahre aufgeschoben hat. 

Dagegen stellt der Sektor der Speicher-IC-Fertigung einen gewissen Lichtblick dar. Hier spricht er von »begrenzten Kapazitätserweiterungen« der Speicher-IC-Hersteller, wobei der Schwerpunkt nach wie vor auf Technologieumstellungen liege. Hier würden neue Kapazitäten aufgebaut, um der Nachfrage nach HBM- und DDR5-Speichern für den Einsatz im KI-Umfeld nachkommen zu können.

Im dritten Quartal erzielte ASML einen Umsatz von 7,5 Mrd. Dollar (zweites Quartal: 6,24 Mrd. Dollar). Es wurden 106 (Q2: 89) neue Lithografiemaschinen verkauft.
 


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