Nach dem Höhenflug 2024 verliert die ASML-Aktie an Wert. Die Erwartungen an das zweite Quartal bleiben gedämpft.
2024 war für ASML noch ein Rekordjahr. Der Umsatz belief sich auf 28,3 Mrd. Euro bei einer Bruttomarge von 51,3 Prozent. Nachdem die Aktie des niederländischen Chipzulieferers im Frühjahr noch sehr vielversprechend aussah, fiel der Kurs nun. Anleger zeigen sich im Vorfeld der Quartalszahlen am 17. Juli zunehmend vorsichtig. Für das dritte Quartal rechnet ASML mit einem Umsatz zwischen 7,4 und 7,9 Milliarden Euro und bleibt damit unter den Markterwartungen, die bei 8,3 Milliarden Euro lagen.
Die schwächere Kursentwicklung ist Ausdruck gedämpfter Erwartungen an den Auftragseingang. Vor allem aus China wird ein Rückgang erwartet, da Exportkontrollen und geopolitische Spannungen den Absatz belasten. Zudem verlangsamt sich die Nachfrage nach Halbleiter-Produktionsanlagen in bestimmten Segmenten.
Während das langfristige Potenzial von ASML – insbesondere im Bereich EUV-Lithografie – weiterhin als hoch eingeschätzt wird, rechnen Marktbeobachter kurzfristig mit einer Seitwärtsbewegung. Der Umsatz für das zweite Quartal dürfte laut Analystenschätzungen stabil bleiben, ohne große Wachstumsimpulse. Die Prognose für das Gesamtjahr wird daher mit Spannung erwartet.
Langfristig bleibt ASML strategisch wichtig für die Halbleiterindustrie – insbesondere bei der Fertigung von Hochleistungschips für Künstliche Intelligenz und 3-nm-Prozesse. Kurzfristig jedoch lasten makroökonomische Unsicherheiten, ein schwächeres China-Geschäft und die hohe Bewertung der Aktie auf der weiteren Entwicklung.