Allgemeinsensoren bieten nach Einschätzung von Dr. Hecker ein großes Potenzial für die gedruckte Elektronik. In der Automobilbranche kommen entsprechende Sensoren bereits zum Einsatz. So gibt bereits gedruckte Radarsensoren. In der Medizinelektronik und im Sportbereich kommen ebenfalls immer häufiger gedruckte Sensoren zum Einsatz. Nicht zu vergessen das Smart House. »Das Thema Smart House ist mit verteilter und integrierter Elektronik verbunden«, erläutert Mildner, »sie empfehlen sich für diesen Einsatzbereich, weil sie flächig sind und gut integrierbar«.
»Sensorik und Aktorik bieten für diese Branche gute Chancen für die Zukunft«, versichert Dr. Schumacher. »Wenn man etwa an das Aufbringen dehnbarer Folien auf Kleidung denkt, dann ergeben sich da in Kombination mit „Intelligenz“ sehr interessante Möglichkeiten.« Integriere man dazu noch eine Batterie, können direkt vor Ort Informationen gesammelt und in eine Cloud zur Auswertung hochgeladen werden. Begonnen hat dieses Thema bei IEE bereits 1996; damals wurden die ersten kapazitiven Sensoren für den Einbau in Autositze entwickelt. Dr. Schumacher warnt aber auch davor, sich beim Thema gedruckte Sensoren zu sehr auf das Erreichte zu verlassen: »Einen einfachen Foliensensor, den kann man in Asien für wenig Geld herstellen, da bieten sich für europäische Hersteller viele Möglichkeiten, sich über Innovation zu differenzieren.«
»Sensorik bietet ein breites Betätigungsfeld für die gedruckte Elektronik«, versichert auch Horst. »Die Anfänge dafür liegen heute bereits 20 Jahre zurück.« Um das Jahr 2000 herum habe man begonnen, resistive Sensoren zu entwickeln. »Das waren damals einfach gedruckte Widerstände wie ein Spannungsteiler, diese Produkte gibt es heute noch.« Horst verweist auch darauf, dass in der Medizintechnik in Spritzenpumpen gedruckte Sensoren zum Einsatz kommen. »Diese Sensoren messen, wie weit die Spritzenpumpe gearbeitet hat«, erläutert Horst. »Wie bei vielen anderen medizintechnischen Applikationen hat es aber auch in diesem Fall rund acht Jahre gedauert, bis die gedruckten Sensoren dann wirklich zum Einsatz kommen konnten.«