Mit dem Bedienkonzept »Tactile Key« lassen sich Medizingeräte bauen, die »blind« zu bedienen sind. Vibration sorgt für haptische Kontrolle und Sicherheit. Für eine hohe Sensitivität ist der kapazitive Sensor ohne Luftspalt mit der Oberfläche verbunden.
Im OP-Saal oder im direkten Patientenkontakt - wo Multitasking nötig ist, kann das Auge nicht immer den Händen folgen. Um Medizingeräte auch ohne direkten Blickkontakt sicher zu bedienen, haben sich in den letzten Jahren »fühlbare« Steuerungselemente bewährt. Strukturierte Oberflächen wie im Glas eingelassene Erhebungen oder Vertiefungen führen die Finger, ohne das Ärzte oder MTAs das Display oder die Steuerungseinheit anschauen müssen.
Herkömmliche kapazitive Tasten befinden sich häufig hinter einer planen Glasoberfläche. Bedienende müssen im Betrieb ihren Blick von der eigentlichen Anwendung auf das Eingabesystem richten, um die richtige Funktion auszuwählen.
Mit dem von H+K neuentwickelten Aufbau werden kapazitive Tasten nun auch im Wortsinn »fühlbar«. Dadurch können sich medizinische Anwendende ganz auf die Behandlung konzentrieren und die Befehle über das Bedienpanel quasi »blind« bzw. intuitiv ausführen.
Für Medizingeräte-Hersteller oder Baugruppen-Zulieferer können die Tastenflächen je nach Wunsch erhaben oder vertieft in das Bedienpanel integriert und zusätzlich individuell beleuchtet werden. Ein vorsichtiges »Herantasten« löst dabei noch keine Funktion aus: Erst wenn sich der Finger vollständig auf der Tastenfläche befindet, wird der Befehl ausgeführt. Für eine noch eindeutigere Rückmeldung und hohe Sicherheit sorgt ein integriertes haptisches Feedback via Vibration.
Durch einen reduzierten Systemaufbau lässt sich die gesamte Elektronik leicht von der Bedienfront lösen. Die einzelnen Baugruppen werden beim »Tactile Key«-Bedienkonzept geschraubt und können problemlos und schnell repariert, ersetzt und auch recycelt werden. Bei konventionell verklebten Aufbauten ist eine Reparatur hingegen nur schwer oder größtenteils gar nicht möglich.
Das neue Bedienkonzept löst darüber hinaus das Problem des lästigen Luftspaltes, der die Sensitivität negativ beeinflusst oder der aufwändig elektronisch überbrückt werden muss. Bei H+K ist der kapazitive Sensor direkt mit der Bedienoberfläche verbunden.
Auch 3D-verformte Oberflächen stellen im „Tactile Key“-Umfeld kein Problem mehr dar: Verformte, gebogene Kunststoffblenden werden bei Bedarf beispielsweise als Bedienfront genutzt; reine Anzeigeflächen ebenfalls erhaben und vollflächig beleuchtet ausgeführt. Und selbst bei einem Blickwinkel von 180° lässt sich die beleuchtete Anzeige noch sehr gut erkennen.
Hoffmann + Krippner hat sich auf die Medizintechnik spezialisiert. Neben dem langjährigen Know-How erfüllt der Hersteller aus dem Odenwald die DIN EN ISO 13485. H+K setzt für langlebige und qualitativ Produkte für die Medizintechnik auf hochwertige Materialien, zertifizierte Lieferanten und fertigt ausschließlich am Standort Buchen. Die HMI- und Sensorik-Experten sind u.a. Zulieferer für Siemens Healthineers.