Während günstige Consumer-Kleingeräte meist in Asien gefertigt werden und somit kaum unmittelbaren Einfluss auf das Elektronik-Wachstum hierzulande haben, kommen hochwertige Geräte für den Endverbrauchermarkt auch aus europäischen Entwicklungen und Produktionen. Hier sieht Sven Krumpel, CEO von Codico, zum Beispiel bei vernetzten smarten Haushaltsgeräten steigendes Potenzial. Inzwischen wird durch Küchen- und Haushaltsmaschinen der Bedarf geweckt, den der Consumer schon von seinen Kommunikationsgeräten kennt: Alles ist smart und über eine App steuerbar.
Diese Entwicklung bestätigt Stefan Fuchs, VP Business Supplies von Conrad, auch für das Smart Home: »Wir sprechen seit 15 oder 20 Jahren vom Smart Home, jetzt ist es wirklich in der Realtität und im Bewusstsein des Verbrauchers angekommen, wie sich in unserem Privatkunden-Sektor zeigt. Egal ob cloudfähiges Messgerät, Alarmanlage oder smartes Zuhause – der Anteil von nicht-Smart-Home- zu Smart-Home-getriebenen Produkten nimmt immer mehr zu.« Für die Zukunft lassen all diese Elektronik-getriebenen Segmente auf weitere Wachstumssprünge hoffen: »Im Jahr 2005 lag der Elektronik-Anteil im Auto bei 20%. Bis 2030 sprechen Prognosen von 55%«, gibt Weber zu bedenken. »Betrachtet man die Medizintechnik, ist ebenso ein maßgeblicher Zuwachs zu verzeichnen. Ein weiteres schönes Beispiel ist das Smart Home in Privathaushalten. Alleine beim Sonnenschutz setzen laut Analysen bereits 8% auf eine smarte Lösung. Hinzu kommt die Vernetzung der einzelnen Geräte miteinander.«
Das richtige Investitionsklima
Nicht nur technologisch, auch makroökonomisch scheint die Lage momentan günstig: Ein niedriger Eurokurs und niedrige Ölpreise sorgen für das richtige Investitionsklima. »Wenn dann noch hinzukommt, dass mehr Geld in den Markt kommt, dann ist das ein wunderbarer Cocktail«, so Karsten Bier. Käme noch der lang geforderte Investitionsschub in die Infrastruktur Deutschlands hinzu, um die Importquote zu steigern, täte das sein Übriges. Die Kehrseite der Medaille: Nimmt das Wachstum weiterhin ungebremst und derart schnell zu, steigen auch die Herausforderungen für die gesamte Lieferkette. Mehr dazu auf den folgenden Seiten.