Um die Elektromobilität in Deutschland stark zu fördern bedarf es aus meiner Sicht in erster Linie funktionstüchtige Modelle, die Werbung für das Konzept Elektromobilität selbst machen. Bestes Beispiel war auf der electronica der Parcour für E-Bikes: hochfrequentiert und alle Benutzer begeistert wie einfach heute Fahrradfahren sein kann für überschaubare Kosten.
Ähnlich könnte es mit Elektromobilität sein, die Anzahl verfügbarer E-Autos ist aber noch sehr gering. Dies liegt sicher daran, dass dieser Trend in Deutschland bewusst verschlafen worden ist und aktuell kein Serienauto zur Verfügung steht, sondern nur Sonderumbauten bzw. Sportwagen zu astronomischem Preisen (Mini, E-Golf etc.). Im gleichen Zug werden verfügbare Modelle und die Technologie schlecht geredet, fertige Konzepte der großen Tier-1-Zulieferer von den OEMs nicht genutzt, da dann ja wichtige Differenzierungsmerkmale fehlen…
Dafür teilen sich die OEMs und große Universitäten erstmal die Forschungsgelder auf, jede Stadt, jeder Kreis ist aus irgendwelchen Gründen Forschungszentrum Elektromobilität und aus den gleichen Gründen erhalten wir wahrscheinlich genau so viele Fertigungsfabriken für Li-Ion-Batteriezellen, ohne Nachfrage der Wirtschaftlichkeit…
Die Politik benötigt entsprechende unabhängige (!) Fachberater um eindeutige Regelvorgaben für die Wirtschaft zu erstellen, am effektivsten gleich für ganz Europa, damit alle Marktteilnehmer sich darauf einstellen können. Dies wäre z.B. Sperrung der Innenstädte ab 2016 für Verbrennungsmotoren, einheitliche Ladeinfrastruktur, Regelung für Tauschbatterien etc.
Torsten H., Harrislee