Zwar lassen sich die Vorgänge auch analytisch durchspielen. Das spart Rechenzeit. Doch die Ergebnisse eignen sich nur für einfache Geometrien. Schon ein Blick auf die einfache Musterkreuzung veranschaulicht, mit welcher Dynamik die Vorgänge dort ablaufen. Eine belastbare Situationsanalyse haben Dr. Michael Munz (Daimler) und Dr. Felix Klanner (BMW) erstellt. Sie sehen erst in einer Vorwärtssimulation, die durch numerische Verfahren erarbeitet werden kann, eine aussagekräftige Basis für eine Entscheidung gegeben.
Dieses Simulationsverfahren ist zwar rechenintensiv, aber es liefert realistische Bewegungsmodelle und Trajektorien. Damit lassen sich beliebige kollisionsvermeidende Manöver errechnen, die alle Objekte und mögliche Sekundärkollisionen berücksichtigen. Eine weitere wesentliche Voraussetzung dafür ist die Eigenlokalisierung des Fahrzeugs. Darauf weist Dr. Roland Krzikalla von Sick hin. Ohne eine genaue Zuordnung der eigenen Position ist eine Entscheidung über die Maßnahme nicht sicher.
Auch deshalb nicht, weil etwa der Abstand zum Fahrbahnrand nicht abgeschätzt werden kann. Würde in solch einer Situation gehandelt, könnte das Auto im Graben landen. Also wird mit Laser-Scannern, Kameras und Landmarken die eigene Position bestimmt. Doch auch das Lokalisieren auf GPS-INS-Basis oder dem kooperativem GPS ist ebenso möglich wie das mittels Ko-TAG-Transpondern an Kreuzungen.