Der Zulieferer Continental hat eine Studie zum Verkehrsverhalten vorgestellt. Befragt wurden allerdings nicht die Verkehrsteilnehmer, sondern deren Kinder. Ergebnis: die meisten Eltern nehmen ihre Vorbildfunktion am Lenkrad nur unzureichend wahr.
Die meisten Eltern werden im Straßenverkehr ihrer Vorbildfunktion nicht gerecht, das ergab eine unter Kinder durchgeführte Befragung zum Verhalten ihrer Eltern. Eltern in Deutschland schimpfen (75 Prozent) im Auto oft wie die Rohrspatzen, schreien (54 Prozent) und streiten sich (41 Prozent) im Fahrzeug in Anwesenheit ihrer Kinder. 20 Prozent der Eltern telefonieren sogar mit dem Handy während der Fahrt, 45 Prozent der Eltern wird vom Nachwuchs mangelnde Konzentration am Steuer attestiert. Insgesamt sind Kinder in Deutschland jedoch mit dem Fahrstil der Eltern zufrieden (98 Prozent) und fühlen sich während der Fahrt sicher (94 Prozent). Das sind die wichtigsten Ergebnisse einer Umfrage unter 500 Kindern im Alter von vier bis 16 Jahren, die das Marktforschungsunternehmen OnePoll im Auftrag von Continental in Verbindung mit der Verkehrswachtstiftung Niedersachsen durchgeführt hat.
„Unsere Kinder sind die Autofahrer von Morgen. Eltern sollten deshalb auch am Lenkrad Vorbild sein. Es hat uns sehr überrascht, dass diese Verantwortung größtenteils nicht in dem Maße wahrgenommen wird. Deshalb ist es sehr wichtig, Eltern stärker zu sensibilisieren. Unser Ziel „Zero Accidents“ können wir nur erreichen, wenn innovative Sicherheitstechnologien heute und auch morgen auf vernünftige Fahrer treffen“, erklärt Dr. Ralf Cramer, Continental-Vorstandsmitglied und Leiter der für Fahrsicherheitstechnologien zuständigen Division Chassis & Safety.
Neben dem Umgangston im Auto ist die elterliche Konzentration am Steuer oft Anlass zur Sorge: Demnach telefoniert fast jeder fünfte Erziehungsberechtigte im Beisein seiner Kinder mit dem Handy am Ohr während der Fahrt. Insgesamt geben sogar 45 Prozent der Befragten an, dass die Eltern manchmal nicht richtig am Steuer aufpassen.
„Das Ergebnis dieser Studie sollte alle Eltern sehr nachdenklich machen, denn die verkehrsbezogenen Einstellungen und Verhaltensweisen in der Familie beeinflussen nicht nur das zukünftige Fahrverhalten ihrer Kinder sondern auch deren Unfallrisiko.