Dieses Kommunikationsprinzip treibt Ko-FAS dabei auf die Spitze: Künftig soll jeder Verkehrsteilnehmer seine Position übermitteln, selbst Fußgänger und Radfahrer (Bild 1). Um die allerdings einwandfrei zu orten, müssen sie Funk-Chips tragen – auch SafeTAGs genannt. Sie dienen der Klassifikation der Bewegungssituation, dem Erkennen von schnellen Änderungen in der Bewegungsrichtung sowie der Objektverfolgung. Auf den Transpondern sind dazu jeweils Drehraten-, Beschleunigungs- und Magnetfeldsensoren integriert. Sie sollen ein Massenprodukt für wenige Cent werden.
An den Fahrzeugen hingegen wird es aufwendiger. Neben einer Antenne, die unsichtbar hinter der Stoßstange montiert ist, wertet eine OBU (On-Board-Unit) die analogen Eingangssignale aus dem Antennen-Array des TAGs aus. Anhand der Signallaufwege können Abstand und Winkel errechnet werden – unabhängig von einer möglichen Mehrwegausbreitung und Reflexionen. Und selbst ein auf die Straße geworfener Transponder lässt sich durch den speziellen Algorithmus als solcher erkennen.
Während die Hardware der ersten Generation mit 2,4 GHz funkte und nur eine Ortung von maximal 16 Teilnehmern erlaubte, schafft die SafeTAG-2.0-Version das Lokalisieren beliebig vieler Teilnehmer. Bei einer Frequenz von 5,9 GHz stehen nun drei Kanäle bereit. Dies erlaubt eine Datenübertragung von 6 Mbit/s.
In der Regel dauert das Erkennen nur wenige Millisekunden. Was aber passiert, wenn sich plötzlich hunderte Teilnehmer anmelden? „In diesem Fall erscheint es wichtig, dass das Netzwerk stabil bleibt“, erklärt Prof. Dr. Axel Sikora vom Steinbeis-Innovationszentrum. Um die Grenzen des Protokolls zu erkunden, hat sein Team zusammen mit BMW das Netzwerk ausgiebig simuliert und kann bestätigen, dass auch bei der gleichzeitigen (!) Registrierung von mehreren hundert Teilnehmern die Stabilität gewährleistet werden kann.