Bis zu 600 Millionen Euro investiert der japanische Autobauer Nissan in die Elektroauto-Sparte seines Partners Renault. Die beiden Konzerne zurrten eine entsprechende Vorvereinbarung zum Investment der Japaner fest.
Der Einstieg von Nissan in das als eigenständig geplante Elektroauto- und Softwaregeschäft von Renault soll die Überkreuzbeteiligung der Allianzpartner reduzieren.
Renault kappt seine direkte Beteiligung an Nissan von 43 auf 15 Prozent – das ist der Anteil, den auch die Japaner an den Franzosen besitzen. Der Rest der Anteile von Renault an Nissan soll in eine französische Treuhandgesellschaft übertragen werden, die eine neutrale Stimmrechtsausübung garantieren soll. Dividenden und mögliche Erlöse aus Aktienverkäufen kommen aber weiter Renault zugute. Abgeschlossen werden soll der Deal im vierten Quartal.
Ampere soll von Renault künftig in Teilen an die Börse gebracht werden, im Juni haben die Franzosen diesen Schritt aber zunächst verschoben. Renault-Finanzchef Thierry Pieton sagte, ein Börsengang könne nun im ersten Halbjahr 2024 geschehen.
Renault und Nissan hatten sich in den vergangenen Jahren oft zerstritten, vor allem die Affäre um den ehemals in beiden Konzernen mächtigen Automanager Carlos Ghosn sorgte für Zwist. Ghosn wird in Japan unter anderem der Verstoß gegen Börsenauflagen vorgeworfen, auch die französische Justiz erließ vor einem Jahr einen Haftbefehl.
Ghosn hat unter anderem die libanesische Staatsbürgerschaft und war nach Beirut geflohen. Vor einem Monat wurde bekannt, dass er seinerseits im Libanon Nissan auf Schadenersatz verklagt. Ghosn hat die Vorwürfe gegen ihn in Japan mehrfach zurückgewiesen, den französischen Behörden warf er Justizhetze vor.