Mahle und ProLogium beabsichtigen, gemeinsam Thermomanagementsysteme für Festkörperbatterien zu entwickeln und zu bewerten. Der Fokus liegt dabei auf maßgeschneiderten Lösungen zur Verbesserung der Energiedichte, der Lebensdauer und der Schnellladefähigkeit.
Festkörperzellen werden erhebliche Vorteile bei Betriebssicherheit und Energiedichte zugeschrieben. Dies führt zu höheren Reichweiten und höheren Sicherheitsstandards für Batteriesysteme.
Der Automobilzulieferer Mahle und der taiwanische Batteriespezialist ProLogium haben nun eine Absichtserklärung zur Entwicklung und Bewertung von Thermomanagementlösungen für Festkörperbatterien der nächsten Generation unterzeichnet.
Die beiden Unternehmen wollen sich im Rahmen der Kooperation auf maßgeschneiderte Lösungen für das Thermomanagement konzentrieren, die den spezifischen Eigenschaften der Zelltechnologie von ProLogium Rechnung tragen. Ziel ist es, wettbewerbsfähige Batteriesysteme mit hoher Effizienz, Energiedichte, Lebensdauer und Schnellladefähigkeit zu entwickeln.
Denn ein effizientes Thermomanagement macht effiziente E-Mobilität erst möglich. Heizen und Kühlen im Fahrzeug ist ein wesentliches Technologiefeld der Elektrifizierung und des Mahle-Kerngeschäfts. Bei Batteriekühlsystemen ist Mahle bereits vor deutlich mehr als einem Jahrzehnt in Serie gegangen.
Basierend auf der Festkörpertechnologie von ProLogium will Mahle jetzt die thermischen Anforderungen auf Zell-, Zellmodul-, Batteriepack- und Fahrzeugsystemebene bewerten, um daraus die bestmöglichen Thermomanagementlösungen abzuleiten.
Dabei geht es nicht nur um die Wettbewerbsfähigkeit in Bezug auf Leistung, Effizienz und Kosten, sondern explizit auch um die Bewertung der Alterung. Denn der Batteriewert in Abhängigkeit von der Lebensdauer spielt eine entscheidende Rolle für die Durchdringung des Massenmarktes und den künftigen Gebrauchtmarkt für Elektrofahrzeuge.
Auf diese Weise sollen das Voranschreiten der Festkörpertechnologie weiter beschleunigt und die Eigenschaften der Zellen verbessert werden. »Die Entwicklung der ersten maßgeschneiderten Thermomanagementlösungen für Festkörperbatterien ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Kommerzialisierung«, betont Dr. Uli Christian Blessing, Entwicklungsleiter Thermomanagement bei Mahle.
Die Oxid-Festkörper-Lithium-Keramik-Batterie von ProLogium soll zu größeren Reichweiten, verbesserter Schnellladefähigkeit und einer besseren Wiederverwertbarkeit der Batterie beitragen. Denn Elektrifizierung und Wärmemanagement sind eng miteinander verwoben.
Mahle ist einer der wenigen Anbieter, die in beiden Bereichen über erhebliches Know-how verfügen. So hat der Konzern hat Technologien entwickelt, um die Reichweite und Schnellladefähigkeit von Elektrofahrzeugen zu erhöhen und mehr Komfort in Elektrofahrzeuge zu bringen.
»Die Zusammenarbeit mit ProLogium ist eine absolute Win-Win-Situation. Mit dem gebündelten Know-how beider Konzerne werden wir zukünftige Batterietechnologien mit überlegenen Eigenschaften entwickeln«, ist Arnd Franz, Vorsitzender der Mahle-Konzern-Geschäftsführung und CEO, überzeugt.