Scala 2, die zweite LiDAR-Generation von Valeo, spielt eine wichtige Rolle im Mercedes-Benz-Drive-Pilot-System für bedingt automatisiertes Fahren (SAE-Level 3), das es dem Fahrer erlaubt, unter bestimmten Bedingungen die Fahraufgabe sicher an das Fahrzeug zu delegieren.
Die neue S-Klasse ist das erste Fahrzeug, das mit der Technologie von Valeo ausgestattet ist. Im Dezember 2021 erhielt Mercedes-Benz die weltweit erste international gültige Systemzulassung für das bedingt automatisierte Fahren (SAE-Level 3) und erfüllt damit die anspruchsvollen gesetzlichen Anforderungen der UN-R157 an ein solches System.
Wenn die jeweilige nationale Gesetzgebung es zulässt, kann Drive Pilot im bedingt automatisierten Fahrmodus bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h, bei dichtem Verkehr oder in Stausituationen und auf geeigneten Autobahnabschnitten fahren. In Deutschland wird Drive Pilot noch in der ersten Jahreshälfte 2022 erhältlich sein. Darüber hinaus will der Automobilhersteller innerhalb dieses Jahres auch die Zulassung in Kalifornien und Nevada zu beantragen.
Der Scala 2 von Valeo misst den Abstand zu Objekten in der Fahrzeugumgebung zentimetergenau, indem er die Zeit berechnet, die sein Laserstrahl benötigt, um zu einem Hindernis und wieder zurück zu gelangen. Auf diese Weise wird ein vollständiges 3D-Bild der Fahrzeugumgebung erstellt. Dieses als Punktwolke bezeichnete Bild wird von hochentwickelten Algorithmen analysiert, um alle Objekte zu identifizieren, so dass das Gerät zwischen beweglichen und unbeweglichen Objekten unterscheiden kann. Es klassifiziert sie in verschiedene Kategorien, wie Autos, Lastwagen, Busse, Fahrräder, Motorräder, Fußgänger und Infrastruktur und erfasst ihre Form und Position. Dabei passt sich das System allen Lichtverhältnissen an, wird also nicht durch Sonnenlicht geblendet und kann auch in völliger Dunkelheit gut sehen.
Die Geschwindigkeit der sich bewegenden Objekte wird gemessen, indem sie verfolgt und aufgezeichnet werden, auch wenn sie sich nicht mehr im Blickfeld des Fahrers befinden. Darüber hinaus sagt das System Verhalten und Trajektorien der Objekte voraus. Aber es erkennt nicht nur Objekte, sondern auch freie Flächen, auf denen das Auto sicher fahren kann. Es ist in der Lage, kleine Objekte zu detektieren, beispielsweise einen auf die Straße gefallenen Reifen, und schützt so vor Kollisionen. Scala 2 ist mit einem speziellen Algorithmus ausgestattet, der Fahrbahnmarkierungen anhand ihres Kontrastes zur Straße erkennt.
Mit seiner Software wandelt der Scala 2 von Valeo die Rohdaten des Sensors in nutzbare Daten um. Das System eliminiert alle Daten, die seine Berechnungen verfälschen könnten, so als würde er die Informationen filtern, um nur relevante Daten zu validieren. Auf diese Weise kann es beispielsweise durch Regentropfen verursachte Echos löschen, so dass es durch den Regen hindurchsehen und die Dichte eines Regenschauers messen kann. Die Software ermöglicht es Scala 2 außerdem, Fehler selbst zu beheben. So wird das Reinigungssystem immer dann ausgelöst, wenn das Sichtfeld des Sensors blockiert ist, zum Beispiel durch Staub oder Eis.
Der Lidar von Valeo ist eine ausgefeilte Kombination aus hochpräziser Mechanik, Optik und Elektronik mit Software, Algorithmen und künstlicher Intelligenz. Dadurch arbeitet er zuverlässig, exakt und intelligent. Die Valeo-Gruppe ist derzeit das einzige Unternehmen weltweit, das einen Lidar-Scanner für die Automobilindustrie in Großserie herstellt. SCALA 2 ist ein Herzstück des Drive-Pilot-Systems und trägt dazu bei, dass sich der Fahrer während der Fahrt auf andere Dinge konzentrieren kann.