Motion Control leicht gemacht

TIA Portal von Siemens als Version 19

13. November 2023, 14:00 Uhr | Andreas Knoll
Das übergreifende Motion-Konzept von Siemens vereinfacht das Zusammenspiel von Engineering, Steuerung und Antriebstechnik.
© Siemens

Siemens präsentiert auf der Messe SPS eine Neuauflage seines TIA-Portals (Totally Integrated Automation). Die Version 19 des Engineering-Frameworks vereinfacht Motion Control, so dass sie auch für Nicht-Experten und Neuanwender intuitiv nutzbar wird.

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Um flexibel eine immer größere Produktvarianz abzudecken und den Fachkräftemangel zu bewältigen, müssen mehr Prozesse automatisiert werden. Das hat zur Folge, dass Maschinen und Anlagen sowie die Anforderungen an die Automatisierungstechnik und Bewegungsführung immer komplexer werden. Einfachere Anwendung ist also das Gebot der Stunde.

Neue Funktionen des TIA Portal V19

Im TIA Portal ist Motion Control leicht nutzbar und vollintegriert: vom Engineering über die Steuerungstechnik bis zur Antriebstechnik von Maschinen und Anlagen. Egal ob Anwender eine einzelne Achse oder komplexe Kinematiken ansteuern wollen, das TIA Portal unterstützt sie mit grafischen Oberflächen, intuitiv zu bedienenden Technologieobjekten und umfangreichen Diagnosemöglichkeiten wie Tracing.

Die Version 19 bringt weitere Verbesserungen: Für ein einfacheres Engineering bietet die Neuauflage erweiterte Funktionen, etwa bei den Software-Units, die bei der Modularisierung helfen. Verschiedene Anwender können so eigene Arbeitsbereiche schaffen und hier unter anderem komplexe Motion-Anwendungen schreiben. Solche modularen Bereiche ermöglichen es, Anwendungen einfach wiederzuverwenden; sie lassen sich leichter bereitstellen, das »Track & Trace« und das Erstellen von Versionen werden ebenfalls einfacher.

Durch die Einführung des neuen Engineering-Features »Named Values« ist lesbarer und einfach wartbarer Code sowie ein übersichtliches Debugging möglich. Anwender haben dadurch einen größeren Programmier-Komfort. Die verschiedenen Verbesserungen von TIA Portal V19 unterstützen ferner den Einsatz von Simatic-CPUs bei High-End-Anwendungen in wichtigen Segmenten des Maschinenbaus. V19 ermöglicht außerdem die Simulation aller Typen von Hardware- und Software Controllern mit S7-PLCSIM Advanced.

Simatic Motion Interpreter

Dem Problem, dass immer weniger Fachkräfte in der Automatisierung verfügbar sind, begegnet Siemens mit der Software »Simatic Motion Interpreter«, die in das TIA Portal integriert ist. Beim Simatic Motion Interpreter sind keine tiefen Programmierkenntnisse erforderlich. Wie bei einem Navigationssystem geben Anwender eine einfache sequenzielle Beschreibung ein, welche Bewegungsabläufe ausgeführt werden sollen. Der Simatic Motion Interpreter übernimmt dann die Programmierung des entsprechenden Bewegungsauftrags. Das funktioniert von der einzelnen Achse bis hin zu komplexen Kinematiken mit bis zu sechs interpolierenden Achsen. Damit wird die Simatic-CPU S7-1500 T mittels Software zu einem integrierten und einfachen Roboter-Controller.

Neue Sinamics-Antriebsgeneration

Die neue Sinamics-Antriebsgeneration, geeignet etwa für den Einsatz bei Delta-Pickern, rundet das übergreifende Motion-Control-Konzept von Siemens ab. Je nach Anwendung bieten die Antriebe verschiedene Vorteile. So ist der Sinamics S200 – kompakt und präzise – komplett integriert ins TIA Portal und daher leicht zu engineeren. Der Sinamics S210 bietet Safety-Funktionen bis Safety Integrity Level 3, und der Sinamics G220 erreicht eine besonders hohe Energieeffizienz dank 95 Prozent weniger Netzrückwirkungen. Mittels eines digitalen Zwillings der Antriebe über »Sinamics DriveSim Basic« und »Sinamics DriveSim Advanced« lassen sich Tests und Optimierungen in der virtuellen Welt durchführen.

Siemens auf der SPS 2023: Halle 11

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