Pünktlich zur PCIM gibt es eine neue Auswertung der »Gehaltsformel der Elektronik«. Unser Kooperationspartner Schuh-Eder Consulting hat ausgewertet, wie gut Entwickler im Bereich Leistungselektronik verdienen.
»Die aktuellen Ergebnisse decken sich durchaus mit unseren Erfahrungen«, so Senior Consultant und Gesellschafterin Nadja Eder, die die aktuellen Daten ausgewertet hat.
Demnach nehmen 60 Prozent der Beschäftigten jährlich zwischen 78.000 und 105.000 Euro mit nach Hause. Im Median verdient man als Entwickler oder Entwicklerin 92.000 Euro. 20 Prozent verdienen über 105.000 Euro pro Jahr, 20 Prozent bleiben unter 78.000 Euro.
Die Leistungselektronik boome, das erkläre die Gehaltssprünge. Sagt Renate Schuh-Eder, Geschäftsführerin von Schuh-Eder Consulting. Rückenwind gebe die vom Gesetzgeber forcierte Energiewende in der EU »und insbesondere in Deutschland«, so Schuh-Eder. Weg von fossilen Energieträgern zu regenerativen Energien aus Wind, Sonne und Wasser.
»Durch diesen Trend besteht ein verstärkter Bedarf an Spezialisten in den Bereichen Analog-Technik und Leistungselektronik. Auch der Beschluss, keine Verbrennungsmotoren mehr zuzulassen ab 2035, vervielfältigt den Bedarf an den genannten Spezialisten«, so die Personalberaterin.
Der erfolgte Spatenstich für die Erweiterung der Halbleiterproduktion in Dresden, die Smart Power Fab von Infineon, unterstreicht die Bedeutung von Halbleitern für Dekarbonisierung und Digitalisierung. Infineon investiert dazu fünf Milliarden Euro, eine Milliarde Euro gibt es an Förderung. 1000 neue Jobs sollen dadurch entstehen.
Eine gute Entscheidung, Deutschland werde dadurch unabhängiger von Importen, lobt der Bitkom anlässlich des Startschusses. 90 Prozent der Industrieunternehmen seien schließlich auf Halbleiter angewiesen - für 80 Prozent seien sie sogar unentbehrlich. Und der Bedarf werde dank Schlüsselbereiche wie autonomem Fahren, erneuerbaren Energien oder Künstlicher Intelligenz weiter zunehmen.
»Angefangen von den Halbleiterherstellern, die das Plus an benötigten Leistungselektronik-Bauelemente in unvorstellbaren Stückzahlen herstellen müssen, bis zu den Anwendern, die die neuen Technologien applizieren müssen«, weiß Schuh-Eder. Beispiel E-Mobilität: »Die Traktionsbatterie eines Elektroautos besteht aus sehr vielen einzelnen Batteriezellen, die hintereinander und parallel geschaltet werden.«
»Um bei einem Kühlschrank oder einer Gefriertruhe die geforderte Energieeffizienz Klasse A+++ zu erreichen, muss der Antrieb für den Kompressor kontinuierlich geregelt appliziert werden. Dies funktioniert durch zusätzliche Leistungselektronik. Es gäbe noch unzählige weitere Beispiele. Der erhöhte Bedarf zieht sich durch die gesamte Wertschöpfungskette. Dabei ist der zusätzliche Bedarf durch den Aufbau der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität noch gar nicht berücksichtigt. Stand heute gibt es schon große Probleme der Industrie sowie dem Mittelstand die benötigten Fachkräfte zu zuführen.«
Die Beispiele veranschaulichten, warum die Schlagwort-Kombi "Ingenieur« und „Power" »über die Disziplinen hinweg« sehr oft gesucht würden. Und Arbeitgebern Kompromisse abverlangen: »Die Gehälter, etwa in der Entwicklung, liegen hier im Schnitt 10.000 Euro höher und zieht sich von der Applikation, über Produktmanagement bis zum Vertrieb durch«.
Stimmt Ihre Bezahlung? Wie steht es um die anderen Faktoren, die zu Ihrer Zufriedenheit am Arbeitsplatz beitragen? In Zusammenarbeit mit SchuhEder Consulting erhebt Markt&Technik unter www.mut-job.de/gehaltscheck „Die Gehaltsformel der Elektronik“, die inzwischen 600 Datensätze umfasst. Machen Sie auch mit, umso valider wird das Ergebnis! Die Auswertungen erfolgen regelmäßig.