Mit ausreichend Lagerkapazität im Rücken konnte Schukat electronic 2018 die angespannte Liefersituation bei einigen Stromversorgungsanbietern nutzen und neue Kunden gewinnen.
Bei einem Umsatzplus von 13 Prozent deutet nichts darauf hin, dass sich die Wachstumsdynamik im Stromversorgungsgeschäft für Schukat abschwächen könnte.
Wir sind mit dem Geschäftsjahr 2018 sehr zufrieden«, versichert Frank Stocker, Field Application Engineer Power Supplies bei Schukat electronic. »Das 3. und 4. Quartal 2018 waren dabei die stärksten, was auch für 2019 Gutes erwarten lässt.« Dass es letztlich so gut lief, begründet Stocker mit »Glück im Unglück«. Er spielt damit auf die Lagererweiterung des Jahres 2017 an. »Damit wurde eine ganz neue Prozesslandschaft geschaffen, die uns ganz entscheidend dabei geholfen hat, die Herausforderungen des letzten Jahres zu bewältigen.«
In der angespannten Situation des Vorjahres konnte Schukat das nach den Worten von Stocker sogar als Vorteil ausspielen und neue Kunden für sich gewinnen. »Durch die Lagererweiterung sind unsere Kapazitäten um den Faktor 2,8 gewachsen«, erläutert Stocker, »wir sind heute in der Lage, bis zu 2000 Pakete am Tag zu versenden«. Kunden, die bis 17 Uhr bestellen, erhalten ihre Ware bereits am nächsten Tag. Neben dem Lagerausbau hat Schukat im Power-Bereich auch in Personal investiert. »Aktuell kümmern sich elf Mitarbeiter bei Schukat ausschließlich um das Thema Stromversorgungen«, berichtet Stocker, »und es werden wohl noch zwei, drei weitere Mitarbeiter hinzukommen«.
Notwendig sind diese Investitionen, weil sich Schukat electronic im Stromversorgungsbereich in Zukunft breiter aufstellen und Kunden intensiver begleiten will. »Die Produkte werden zunehmend komplexer und beratungsintensiver«, erläutert Stocker. »Wir bewegen uns inzwischen auf Ausgangsleistungen von 10 kW zu, und die Leistungen steigen weiter.« Nachdem sich über Jahre hinweg Lighting als wachstumsstärkstes Anwendungssegment für Schukat erwiesen hatte, sind im letzten Jahr medizinische Netzteile und kompakte Open-Frame-Netzteile an diese Stelle getreten.
Nach Einschätzung von Stocker dürfte sich daran auch 2019 nichts verändern. Dass Schukat electronic 2018 weniger von Lieferproblemen betroffen war als andere Anbieter, hat nach Stockers Darstellung in erster Linie mit Mean Well zu tun. »Mean Well hat inzwischen die 1-Milliarde-Dollar-Umsatzschwelle überschritten«, so Stocker, »und bei Mean Well gab es bislang eigentlich noch gar keine Probleme mit längeren Lieferzeiten«. Nach seiner Darstellung hat sich Schukat electronic inzwischen zum größten Mean-Well-Distributor in Europa entwickelt. »Wir sind inzwischen auch offiziell für Österreich qualifiziert.« Bei anderen Herstellern aus dem Lieferprogramm von Schukat, wie etwa Recom, war der Anstieg der Lieferzeiten auf einem vertretbaren Niveau. »Über unsere Lagerbevorratung konnten wir so die Lieferfähigkeit für den Kunden immer sicherstellen.«
Interessante Zukunftschancen sieht Stocker für die Zukunft unter anderem bei Power over Ethernet – ein Produktbereich, der bei Schukat von Phihong abgedeckt wird. Neben der Gebäudeautomatisierung sieht Stocker auch im Bereich Horticulture-Lighting und UV-Licht-Applikationen in Zukunft interessante Wachstumsmöglichkeiten; »das sind Nischenmärkte, aber mit einem interessanten Potenzial«.