Automatische Displaydesinfektion

Mit Plasma-Bod gegen Viren

8. Dezember 2020, 9:34 Uhr | Von Klaus Wammes, Geschäftsführer von Wammes & Partner
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Eine Technologie, viele Anwendungen

Auf diese Weise kann Desinfektion mit dem richtigen Konzept wirkungsvoll als Breitenthema umgesetzt werden, ohne unnötig mit der chemischen Keule zu schwingen. Ein Beispiel: Aktive Oberflächen wie Self-Service-Kassen in Supermärkten oder Fachgeschäften, deren Touch-Monitor zahlreiche Kunden nutzen, lassen sich per Software so steuern, dass sie sich selbst vor jedem neuen Nutzer desinfizieren. Möglich ist auch, dass Nutzer die Displays selbstständig desinfizieren. Beispielsweise mit einem Gerät in Handygröße, das in der Tasche getragen wird und neben Display auch Einkaufswagengriff, die Ware selbst und die Hände mittels Anleuchten desinfiziert. Die genannten Beispiele verdeutlichen vor allem die Einsatzmöglichkeiten des Plasma-Bods in der Alltagspraxis. Allerdings ist auch die sterile Desinfektion von Krankenhaus-Utensilien mit einem solchen Gerät möglich – ohne zusätzlich feuchte Chemikalien aufzubringen.

Entscheidend ist lediglich das Konzept des Plasma-Bods. Anders formuliert: Die Technologie bleibt dieselbe, egal wo sie integriert ist. Wenn das Konzept zur Integration von Plasma-Bods berücksichtigt, wo, wann oder für was er eingesetzt werden soll, sind der Umsetzung kaum Grenzen gesetzt – und der Fantasie sowieso nicht. Denkbar sind Einsatzorte innerhalb von Gebäuden (Point-of-Sale Displays), im Außenbereich (Ticketautomaten an Bus- und Bahnhaltestellen), mobil tragbare Desinfektionsgeräte in Handygröße, Geräte für die Desinfektion kleinerer oder großer Displays (bei Gaming- oder Streitkräfteanwendungen) und viele mehr.

Wichtig ist ebenso die Menge der Energie wie auch die Zeit, in der sie aufgewendet werden muss, um die jeweilige Umgebungsluft in den Plasma-Zustand zu versetzen und aktiv werden zu lassen. Das Konzept muss daher auch die Größe der elektronischen Steuerung bedenken, die ihrerseits abhängig von gewissen Faktoren ist. Der kleinste Motor (Generator) für Plasma-Bod kann so zum Beispiel das Volumen eines dicken Daumens haben. Weiter entscheidend für die Größe sind unter anderem das Gerätedesign, zum Beispiel ob dieses extrem flach ist, die Abmessungen des Gerätes, in das es eingebaut werden soll, sowie die Technologie dieses Gerätes. Allerdings können bei Bedarf auch viele Plasma-Bod-Motoren zum Beispiel auch in einer (fast) beliebig skalierbaren Matrix zusammenarbeiten.

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Fazit: Automatische Displaydesinfektion mit Plasma-Bod

Zusammengefasst ist die Plasma-Bod-Technologie skalierbar, mobil, chemikalienfrei und bei Bedarf vollautomatisch. Die Möglichkeiten sind bereits heute vorhanden, diese Technologie auf unterschiedliche Weise, Dauer, Konstellation, Basisgeräte, Funktionalitäten oder Szenarien selbst zu gestalten und vollautomatisch in vielen Bereiche nutzbar zu machen. Damit kann die plasmabasierte Desinfektion von Displays beziehungsweise Oberflächen entweder allgemein zu einem alltagstauglichen, standardisierten Prozess oder einer händisch durchgeführten Bedarfsanwendung gemacht werden. 

Über den Autor und das Unternehmen

Klaus Wammes ist Geschäftsführer der Wammes & Partner GmbH. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Forschung und Produktion im Bereich der Optoelektronik. Durch mehr als 20 Jahre Erfahrung in Entwicklung und Herstellung von Flachbildschirmen und Displays für extreme Anwendungsbereiche ist er im Electronic Displays Center in Gundersheim (EDCG) zu einer Anlaufstelle für Fragen rund um elektronische Displays geworden – in allen Applikationen und für alle Hersteller.

Durch die historisch bedingte Expertise in Displays und Lichterzeugung hat Klaus Wammes bereits vor einigen Jahren den Aggregatszustand Plasma sehr ausführlich und in breit gefächerten Anwendungen für seine Patente genutzt, um beispielsweise Licht mit Plasma zu erzeugen oder damit Displays beziehungsweise Komponenten während der Herstellung zu reinigen und zu dekontaminieren. Der Nutzen von Plasma in der Herstellung von Displays als auch dessen Funktionsweise wurde ein weiteres technisches Werkzeug. Durch den Einsatz von Plasma in und für Displays sowie die theoretische Kenntnis physikalischer Prozesse gelang es Klaus Wammes, kaltes Plasma zur Desinfektion von Displays zu nutzen. Mit Plasma-Bod konnte er sein eigenes Displayreinigungskonzept zu einem allgemeinen und mobil einsetzbaren Desinfektions-Konzept weiterentwickeln. Mithilfe von Plasma, ohne Chemie oder UV-Quellen, können nun beinahe alle beliebigen Oberflächen wirkungsvoll desinfiziert werden, was in unterschiedlichen Projekten aktuell auch umgesetzt wird.


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