Mit den Miniatur-Datenloggern bedient MSR einen Nischenmarkt in der industriellen Messtechnik, in dem keine riesigen Stückzahlen zu erwarten sind. Wendelin Egli sieht darin aber gerade das Interessante: „Wir müssen immer wieder auf neue Anforderungen reagieren“. Dadurch hat MSR gelernt, auch auf ungewöhnliche und spezielle Anforderungen einzugehen.
Gerade die ungewöhnlichen Anwendungen bleiben natürlich im Gedächtnis. „Unter anderem haben wir auch einen Kausensor für Kühe entwickelt“, erinnert sich Egli. Die Wiederkäuaktivität gilt als wichtiger, nicht invasiv messbarer Parameter für die Früherkennung von Stoffwechselproblemen bei Wiederkäuern. Für die Schweizer Forschungsanstalt Agroscope entwickelte MSR einen Nasenbandsensor (Bild 2), der aus einem mit Flüssigkeit gefüllten Schlauch und einem Drucksensor besteht. Die Daten werden auf einem Datenlogger gespeichert und über USB auf einen PC übertragen. Die Auswerte-Software kann dann zwischen Wiederkäuen, Fressen und anderen Aktivitäten unterscheiden.
Der Einsatz von MSR-Datenloggern auf Wiesen und in Ställen ist dabei nur einer von vielen. Wendelin Egli ist stolz darauf, an welchen extremen Orten die Datenlogger funktionieren: „Unsere Logger waren schon überall, von der Tiefsee bis in den Weltraum“. So wird der Merlin-Datenlogger bei Ölbohrungen 1500 m unter dem Meeresspiegel eingesetzt.
Andere Datenlogger sind am anderen Ende der Skala unterwegs: Bereits fünf Mal in Folge begleiteten MSR-Datenlogger die Flüge des unbemannten Raumfrachters „Cygnus“ zur Internationalen Raumstation ISS (Bild 3). Sie zeichnen Schocks und Vibrationen während des Fluges auf und liefern damit wertvolle Daten für die Raumfahrt-Ingenieure.
Auch für die Zukunft ist Egli zuversichtlich. Er beobachtet, dass Firmen sensibler werden, was die Nachverfolgbarkeit ihrer Produkte angeht. Dafür benötigen sie auch Datenlogger in Produktion und Transport.