Abschiedsinterview mit Rahman Jamal, NI

»Ich möchte die Zeit nicht missen«

13. März 2020, 9:20 Uhr | Nicole Wörner
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Highlights und Meilensteine aus 30 Jahren Messtechnik

Wenn Sie auf die letzten 30 Jahre zurückblicken – welche Ereignisse würden Sie als Ihre persönlichen Highlights bzw. als Meilensteine bezeichnen?

Rahman Jamal: Etwas, worauf ich stolz bin, ist die bereits erwähnte Regionalisierung des Marketings in den unterschiedlichen Niederlassungen über Länder, Kulturen und Sprachen hinweg. Das war, wie Sie sich vorstellen können, eine ziemliche Mammutaufgabe mit einer immensen Budgetverantwortung. Zum einen hieß es, den Planungs- und Umsetzungsprozess zu straffen, um unsere Kampagnen und Botschaften weltweit einheitlich und wirkungsvoll zu gestalten. Zum anderen sollte das global verteilte Marketingwissen ausgeschöpft werden, so dass Fachkenntnis, Wissen über unsere Kunden und Mitbewerber sowie die Produktpositionierung sichergestellt sind. Ferner mussten die Rollen und Verantwortlichkeiten der Marketingfunktionen über die Regionen und Niederlassungen hinweg definiert werden, um Effizienz und auch Verantwortlichkeit voranzutreiben. Und nicht zuletzt hieß es, neue Wachstumsmöglichkeiten für unsere Mitarbeiter zu definieren.

Wenn ich aber ein Highlight hervorheben sollte, das sich über Jahrzehnte hinweg erstreckte, dann ist das für mich der VIP-Kongress, der 22 Jahre lang als Mekka der Mess- und Automatisierungstechnik galt. Seit der Gründung der deutschen Niederlassung im Jahr 1991 standen wir zwar mit unseren deutschsprachigen Anwendern in regem Kontakt, uns fehlte aber eine Plattform für den regelmäßigen praxisnahen Austausch zwischen den Usern untereinander sowie zwischen den Kunden und uns als Technologieentwickler.

Dies brachte mich auf die Idee, 1996 einen jährlichen Technologie- und Anwenderkongress ins Leben zu rufen. Die erste Ausgabe war allerdings noch ziemlich hemdsärmelig organisiert. So erstellte ich den Call for Papers für interessante Use Cases selbst und sandte es eigenhändig per Post an Anwender, die ich persönlich kannte. Komplett ohne Datenbank, ohne Mailing etc.! Aber das war tatsächlich erfolgreich, denn wir erhielten sage und schreibe 37 Beiträge für den Kongress, die wir im ersten Begleitband zusammenfassten und an die rund 230 Kongressteilnehmer verteilten. In den darauffolgenden Jahren wurde natürlich alles viel professioneller und routinierter. So konnten wir nicht nur eine höhere Anzahl an Teilnehmern verzeichnen – 2018 waren es fast 700 –, sondern auch ein Vielfaches an Einreichungen gewinnen und somit ein zukunftsweisendes Programm zusammenstellen.


  1. »Ich möchte die Zeit nicht missen«
  2. Hatten Sie nie das Bedürfnis nach Veränderung?
  3. Highlights und Meilensteine aus 30 Jahren Messtechnik
  4. Der Messtechnikmarkt im Wandel
  5. Was kommt nun? Was bringt der neue Lebensabschnitt?

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