KI-Jobtrends in Deutschland

München ist KI-Jobmarkt Nummer 1

21. Mai 2025, 13:34 Uhr | Corinne Schindlbeck
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Wo liegen Deutschlands KI-Hochburgen und welche Berufsgruppen kommen ohne KI-Kenntnisse nicht mehr aus? Das hat die Jobbörse Indeed unter mehreren Hunderttausend Jobanzeigen in Deutschland ausgewertet.

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Künstliche Intelligenz verändert zunehmend den Arbeitsmarkt. Einer aktuellen Analyse von Indeed zufolge entfallen bundesweit 2,4 Prozent aller Stellenanzeigen auf Positionen mit KI-Bezug.

Am höchsten ist der Anteil in München, wo 7,3 Prozent der Inserate entsprechende Kompetenzen fordern. Dahinter folgen Berlin (6,3 Prozent), Bonn (5,7 Prozent), Heidelberg (5,1 Prozent) und Stuttgart (5 Prozent).

Das Ruhrgebiet liegt im Vergleich weit zurück: Hamm (0,4 Prozent), Herne und Oberhausen (je 0,5 Prozent), Gelsenkirchen und Hagen (je 0,8 Prozent) bilden das Schlusslicht.

Höchste Nachfrage in Data Analytics, Mathematik und Software

Auch nach Berufsgruppen differenziert zeigt sich ein klares Bild: Besonders häufig verlangen Arbeitgeber KI-Kenntnisse in den Bereichen Data Analytics und Informationsmanagement (22,25 Prozent), Mathematik (19,87 Prozent) und Softwareentwicklung (15,08 Prozent).

Abseits des Technologiesektors ist das Wissen u.a. in wissenschaftlicher Forschung und Entwicklung (9,17 Prozent), Medien und Kommunikation (6,3 Prozent), Marketing (6,22 Prozent) und im Rechtswesen (4,17 Prozent) gefragt.

In Bereichen wie Reinigungsdienste (0,05 Prozent), Lebensmittelproduktion (0,08 Prozent) oder Zahnmedizin (0,20 Prozent) wird KI-Kompetenz hingegen kaum nachgefragt.

Expertin: Wandel in kognitiven Berufen, Präsenzjobs bleiben stabil

„Unsere Analyse zeigt, dass Künstliche Intelligenz insbesondere in kognitiven, regelbasierten Tätigkeiten bereits spürbare Relevanz am Arbeitsmarkt hat – etwa in der Datenanalyse, im Softwarebereich oder im Rechtswesen. In diesen Bereichen übernimmt KI zunehmend Teilaufgaben, was einerseits Effizienzgewinne ermöglicht und Mitarbeitende entlastet, andererseits aber auch dazu führen kann, dass weniger Fachkräfte benötigt werden. Die Aufgabenprofile in diesen Berufsfeldern werden sich grundlegend verändern – hin zu steuernden und bewertenden Tätigkeiten, bei denen der Mensch die Verantwortung für die KI-basierten Prozesse trägt", sagt Dr. Virginia Sondergeld, Ökonomin und Arbeitsmarktexpertin bei Indeed.

Präsenznahe Berufe wie Pflege, Logistik oder Gastronomie sind laut Sondergeld bisher weniger von der KI-Transformation betroffen, könnten aber durch Assistenzsysteme unterstützt werden.


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