Laut einer aktuellen Analyse des Marktforschungsunternehmens Gartner steht die Softwareentwicklung vor einem tiefgreifenden Umbruch. Autonome KI-Agenten sollen künftig nicht nur bei der Code-Erstellung assistieren, sondern eigenständig Aufgaben übernehmen – von der Dokumentation bis zum Testing.
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Im Unterschied zu klassischen Code-Assistenten analysieren diese Agenten ihre Umgebung, treffen Entscheidungen und verfolgen konkrete Ziele. Dadurch könnten viele manuelle Tätigkeiten entfallen, während sich Entwickler stärker auf kreative und komplexe Aufgaben konzentrieren. Gleichzeitig entstehen neue Anforderungen – etwa beim Thema Sicherheit oder in der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine.
Einsatzfelder: Von DevOps bis Prototyping
Gartner nennt verschiedene Anwendungsbereiche, in denen KI-Agenten die Arbeit von Entwicklerteams spürbar verändern könnten:
Onboarding und Dokumentation: Neue Teammitglieder erhalten automatisch aktuelle Informationen zu Projektständen
DevOps-Prozesse: Rollbacks, Deployments und Monitoring lassen sich automatisieren und zentral steuern
CI/CD-Zyklen: Engpässe im Entwicklungsfluss werden identifiziert und Verbesserungen vorgeschlagen
Qualitätssicherung: Tests laufen automatisch ab, Ergebnisse werden dokumentiert und Rückmeldungen integriert.
Kollaboration: Best Practices, Code-Snippets und technische Dokumentation sind teamweit verfügbar
Prototyping: Erste Versionen neuer Funktionen lassen sich schneller umsetzen und testen.
Darüber hinaus könnten Agenten helfen, Entwickler mit passenden Open-Source-Projekten zu vernetzen oder gezielt Nutzerfeedback auszuwerten und für die Produktentwicklung nutzbar zu machen.
Zwei Arten von Agenten im Einsatz
Gartner unterscheidet zwei grundlegende Typen von KI-Agenten:
Rollenbezogene Agenten, die spezifische Aufgaben innerhalb eines Rollenprofils abbilden, etwa bei der Feature-Priorisierung oder Marktanalyse
Zielorientierte Agenten, die komplexe Aufgaben wie Codeoptimierung oder Performance-Tuning übernehmen. Sie arbeiten dabei nicht isoliert, sondern ergänzen die menschlichen Entwicklerteams. Aufgaben werden delegiert, während parallel andere Arbeitsschritte weiterlaufen.
Auswirkungen auf Unternehmen
Die Veränderungen betreffen nicht nur die tägliche Arbeit in Entwicklerteams, sondern auch die strategische Planung. Laut Gartner können Unternehmen durch den Einsatz von KI-Agenten:
die Effizienz steigern, da sich Entwicklungszyklen verkürzen und manuelle Tätigkeiten reduzieren,
die Qualität verbessern, weil Tests und Fehleranalysen automatisiert ablaufen,
und fundiertere Entscheidungen treffen, etwa durch datenbasierte Analysen zur Ressourcenplanung.
Langfristig könnten diese Entwicklungen zu spürbaren Kosteneinsparungen und höherer Wettbewerbsfähigkeit führen, so die Marktforscher.