So soll Deutschland KI-Hotspot werden

OpenAI kommt nach München – Bitkom fordert nationale Strategie

23. Mai 2025, 13:27 Uhr | Corinne Schindlbeck
© ipopba/Adobe Stock

Mit der Eröffnung seines ersten deutschen Büros in München reiht sich OpenAI ein in die ortsansässigen Tech-Giganten vor Ort, darunter Microsoft, Apple und Google. Die lokale Politik jubelt. Parallel legt der Bitkom einen 10-Punkte-Vorschlag vor, wie ganz Deutschland zum KI-Hotspot werden kann.

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Rund ein Dutzend Mitarbeiter von OpenAI nimmt in der bayerischen Landeshauptstadt zunächst die Arbeit auf - wo genau, wurde noch nicht kommuniziert, nur so viel: "Mitten in München". OpenAI verweist auf die Nähe zu Industrieunternehmen, Start-ups und wissenschaftlichen Einrichtungen wie der TU München als ausschlaggebend für die Standortwahl.

Die bayerische Landesregierung begrüßt die Ansiedlung. Ministerpräsident Markus Söder sprach bei der Eröffnung von einem wichtigen Schritt für den Digitalstandort Bayern. Auch Digitalminister Fabian Mehring sieht in der Präsenz von OpenAI eine Chance, den Wirtschaftsstandort München weiter zu stärken – analog zu den Entwicklungen bei Apple, Microsoft oder Google, die bereits große Büros in der Stadt betreiben.

Während in München selbstbewusst gefeiert wird, warnt der Digitalverband Bitkom vor einer zu einseitigen Entwicklung. Deutschland müsse beim Thema digitale Technologien deutlich an Tempo zulegen. Zwar sehen laut Bitkom drei Viertel der Unternehmen künstliche Intelligenz als Schlüsseltechnologie – tatsächlich nutzen sie bislang nur rund 20 Prozent. Der Markt werde zudem von Anbietern außerhalb Europas dominiert.

Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst mahnt: „Wir haben exzellente Forschung, aber sind bei der praktischen Anwendung noch zu langsam und zu zögerlich.“ Um das zu ändern, schlägt der Verband unter anderem eine besser finanzierte nationale KI-Strategie, den Aufbau leistungsfähiger Rechenzentren, die Bündelung von Förderprogrammen und gezielte Maßnahmen zur Fachkräftesicherung vor. Auch der Zugang zu Trainingsdaten, rechtliche Klarheit und mehr Wagniskapital für Start-ups seien entscheidend.

Der Digitalverband Bitkom hat ein Positionspapier mit zehn Empfehlungen zur Förderung von Künstlicher Intelligenz (KI) veröffentlicht. Ziel ist es, Deutschland in der kommenden Legislaturperiode zu einem internationalen Hotspot für KI-Entwicklung und -Anwendung zu machen.

Laut Bitkom nutzen derzeit nur rund 20 Prozent der Unternehmen KI, obwohl drei Viertel sie als zentrale Zukunftstechnologie einstufen. Gleichzeitig dominieren außereuropäische Anbieter den Markt. Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst betont: „Bei Künstlicher Intelligenz muss die Zeit des Abwartens vorbei sein.“ Deutschland brauche „eine ambitionierte Anwendungsstrategie, Investitionen in Infrastruktur und Talente sowie einen innovationsfreundlichen Regulierungsrahmen“.

Das vollständige Bitkom-Papier ist hier online abrufbar.


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