Frauen in MINT-Studiengängen

»Fiktionale Formate wagen«

24. Juli 2019, 11:45 Uhr | Prof. Dr.-Ing. Klaus Diepold, TU München
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Innovative Ansätze zur Rekrutierung von Talenten

Das haben auch Industrievertreter inzwischen erkannt: Der Ansatz „Fix the Women“ wird inzwischen als wenig wirksam und wenig hilfreich angesehen. Stattdessen sollte die Positionierung der MINT-Fächer auf breiterer Front betrieben werden.
Dafür müssen wir uns aufseiten der Hochschulen sowie der zugehörigen Industrie entsprechende Schritte überlegen, die implementiert werden und deren langfristige Wirkung wir beobachten oder sogar messen können.

Die erste Zielsetzung sollte sein, das Bild von Ingenieurstudiengängen in der Öffentlichkeit zu modernisieren. Das betrifft insbesondere das Bild, das die Vorstellungen bei Jugendlichen, deren Eltern und deren Lehrer prägt. Denn dieses Bild ist eher stereotyp und vor allem veraltet. Der Auftrag muss also lauten, Image-bildende Maßnahmen zu starten, die auf die Kinder und Jugendlichen in den Schulen (Unterstufe und Mittelstufe) abzielen, dabei aber auch die Eltern (als Multiplikatoren), die Lehrer und die Politik mit einbeziehen.

Zuvor sollten – sozusagen als Vorstufe - detailliert die Stereotypen und Klischees rund um Ingenieurberufe untersucht sowie die Kongruenz zwischen Fremdbild und Eigenbild innerhalb der Profession ermittelt werden. Dies beinhaltet auch die Bildsprache und die Themensetzung, die Universitäten und Firmen bis dato einsetzen, um die Öffentlichkeit über MINT-Berufe zu informieren. Insgesamt geht es um einen Maßnahmenkomplex für das Branding von MINT-Fächern allgemein und der Elektro- und Informationstechnik im Besonderen.

Medienformate sollten die Vielfältigkeit der Menschen in MINT-Berufen thematisieren und deren gesellschaftlich relevante Tätigkeiten auf emotional ansprechende Weise darstellen und kommunizieren. Die TU München hat in Kooperation mit der Hochschule für Fernsehen und Film in der Form der Webserie „Technically Single“ einen bescheidenen Schritt in die Richtung unternommen und die namhaften Schauspielerin Dr. Maria Furtwängler sowie den bekannten Kabarettisten Maxi Schaffroth gewonnen. Das Feedback zu dieser Serie ist insgesamt sehr positiv und ermutigt uns, in dieser Richtung weiter voranzuschreiten. Ermutigend ist, dass Industrieunternehmen wie Google, Infineon, Siemens, BMW, Mathworks oder Rohde & Schwarz uns in dieser Mission begleiten und unterstützen, so wie auch wir von der TU München die Industrieunternehmen bei innovativen Ansätzen zur Rekrutierung von Talent unterstützen.


  1. »Fiktionale Formate wagen«
  2. Innovative Ansätze zur Rekrutierung von Talenten

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