TSMC produziert bereits die modernsten KI-Chips und will nun das Engagement im relativ neuen Gebiet Silicon Photonics verstärken, um noch leistungsfähigere KI-Chips, etwa für ChatGPT, produzieren zu können.
Vor allem de KI-Chips geben dem Markt für Silicon Photonics kräftig Schwung: Um nicht weniger als durchschnittlich 25,7 Prozent soll er von 12,6 Mrd. Dollar 2022 bis 2030 auf 78,6 Mrd. Dollar springen.
Mit Silicon Photonics ist die Integration von photonischen und elektronischen Komponenten auf einem Chip gemeint. »Wenn wir ein gutes Silicon Integration System zur Verfügung stellen, können wir sowohl die Leistungsaufnahme von KI-Chips verringern als auch ihre Rechenleistung erhöhen«, sagte Douglas Yu, Vice President of Pathfinding for System Integration von TSMC am Rande der SEMICON Taiwan. »Das ist ein Paradigmenwechsel, wir stehen am Beginn einer neuen Ära.«
Wie Yu gegenüber Nikkei Asia erklärte, müssten für PICs verschiedene IC-Typen kombiniert und über Advanced-Packaging-Technologien in einem Gehäuse integriert werden. Die eigene Technologie nennt TSMC COUPE (Compact Universal Photonic Engine). Sie befindet sich im Entwicklungsstadium und ist noch nicht in der Massenfertigung angekommen. Mark Liu, Co-Chairman von TSMC, sieht diese Technik als ein wesentliches Element für den künftigen Erfolg von TSMC an.
Die treibende Kraft dahinter seien große Sprachmodelle wie ChatGPT. Silicon Photonics findet bereits Einsatz, beispielsweise in optischen Transceivern für die Übertragung hoher Datenraten in Rechenzentren. Firmen wie Intel, Cisco und IBM arbeiten bereits seit vielen Jahren an Silicon Photonics. Nvidia, Marktführer im Bereich der KI-Chips, hatte 2019 Mellanox für 6,9 Mrd. Dollar gekauft (und Intel dabei überboten), die sich unter anderem auf Silicon Photonics und auf optische Transceiver spezialisiert hat. Auch Huawei entwickelt Silicon Photonics und betreibt dazu unter anderem ein Forschungszentrum in Cambridge in Großbritannien.