Auch wenn das IoT mit seinen zig Milliarden Systemen per Definition sehr attraktiv ist, stellt sich die Frage, welche Anwendungen aus der IoT-Welt in diesem Jahr schon zum Tragen kommen? Bill Morelli, Associate Director, M2M & IoT bei IHS Technology, glaubt, dass es vor allem IoT-Anwendungen sind, die eng mit der Consumer-Welt verknüpft sind. Industrielle Applikationen und Anwendungen aus dem nicht-Consumer-Bereich hätten eher ein langfristiges Potenzial. So erwartet Morelli, dass Anwendungen wie Connected Car, Smart-Home-Systeme und Wearables wachsen werden. Morelli: »Das führt auch dazu, dass mehr Consumer-ICs im industriellen Umfeld Einzug finden, ähnlich dem seit fünf Jahren vorherrschenden BYOD-Trend in Unternehmen.«
Die wichtigen Building-Blöcke des IoTs sind »embedded Processing«, »Connectivity« und »Sensoren«. Deshalb sind aus Morellis Sicht all die Unternehmen gut positioniert, die in einem dieser Bereiche aktiv sind. Das gilt besonders für diejenigen, die Low-Power-Prozessoren entwickeln, die im Bereich Low-Power-Wireless und Mesh-Netze aktiv sind und für die Hersteller von Sensoren und MEMS. Buksh: »Wir erwarten einen starken Schub, was die Implementierung von Sensor-Fusion-Systemen anbelangt.«
Besteht nicht die Gefahr, dass das IoT relativ schnell zum Commodity-Markt mit hohem Preisdruck wird? Hier wiegelt Morelli ab, denn das IoT decke einen unglaublich vielfältigen Applikationsbereich und viele verschiedene Use-Cases über eine große Vielzahl von vertikalen Märkten ab. »Viele von diesen werden eine Lösung brauchen, die zumindest ein in gewisser Hinsicht spezialisiert sind. Das schafft für die Halbleiterhersteller die Möglichkeit, maßgeschneiderte Komponenten zu liefern. Entscheidend ist aber, dass sie über ein gutes Verständnis des zugrundeliegenden Use-Cases für den speziellen vertikalen Markt verfügen«, erklärt Morelli abschließend.