Markt&Technik-Forum »Trends in der Leistungselektronik«

Chance für zweistellige Wachstumsraten im Jahr 2015

23. April 2015, 16:53 Uhr | Engelbert Hopf
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Künftig auch Indien? China und Japan treiben den PV-Markt

Auch wenn das Solar-Business in Deutschland rückläufig ist: Global gesehen wächst die Photovoltaik und damit der Bedarf an Leistungshalbleitern für Solar-Inverter. Doch an die Stelle des Innovationsdrucks ist bei den Solarinverter-Herstellern der Kostendruck getreten. »Noch vor einigen Jahren hat der Innovationsdruck in dieser Branche Hersteller dazu gebracht, SiC einzusetzen«, erinnert Robert Wiatr, Marketing Manager Power Semiconductor bei der Semiconductor European Business Group von Mitsubishi Electric, die Diskussionsrunde, »diese Design-Ins wurden dann gestoppt, und die Leute, die SiC im Solarbereich gemacht haben, sind ausgeschert«.

»Es gibt immer noch die Hersteller, die auf die höchsten Wirkungsgrade setzen, weil sie das für ihr Flaggschiff brauchen«, merkt Dr. Ulrich Kirchenberger, Director Global Accounts Siemens and Osram bei STMicroelectronics, an, »aber dieser Wert lässt sich eben auch mit IGBTs erzielen«. Natürlich sind die reinen Bauteilkosten damit erstmals niedriger, gibt er zu, »aber damit vergebe ich mir natürlich die systembedingten Vorteile, die mir der Einsatz moderner, schnell schaltender Leistungshalbleiter in so einem Design bietet«. Auch das Argument des höheren Bauteilpreises zählt für ihn nicht wirklich: »Bezogen auf die Gesamtkosten des Systems, sind die Halbleiterkosten in einem Solarinverter relativ gering.«

»Man muss einfach ganz nüchtern feststellen, dass derzeit Kosten vor Technologie kommen«, stellt Wolfgang Ademmer, Vice President High-Power Products bei Power Integrations, fest, »und in China spielt da eben in den letzten Jahren die Musik«. Doch egal ob man nun bei Unternehmen wie SunGrow oder East durch die Tür komme, als erstes heißt es: Die Preise müssen runter. »Planung und Abnahme sind dort sehr kurzfristig«, berichtet Ademmer, »es ist unheimlich schwer, dort zu planen«. Interessant ist aus seiner Sicht auch, dass in China der Wettstreit zwischen String- und Zentralwechselrichter noch nicht entschieden ist.

Im Hinblick auf das angekündigte Photovoltaik-Programm in Indien, das je nach Leseweise 80 bis 100 GW bis zum Jahr 2020 oder 2022 verspricht, zeigt sich Peter Sontheimer, CSO von Semikron International, vorsichtig optimistisch: »Die neue Regierung in Indien hat sich mit einem entsprechenden Renewable-Energy-Programm wählen lassen. Die Chancen sind also ziemlich groß, dass da auch was rauskommt.« Allein wenn dann schon ein Installationsbedarf wie derzeit in Japan entstehe, wäre das prima für die Branche. Vorerst heißt es jedoch noch abwarten. Ob dann Stacks oder Module benötigt werden, ist aus  Sicht von Sontheimer egal: »Wir liefern das, was gebraucht wird.«


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