Intel hat im zweiten Quartal einen Umsatz von 12,8 Mrd. Dollar erzielt. Der Nettoverlust belief sich auf 1,6 Mrd. Dollar, jetzt zieht Intel die Notbremse: Die Kosten sollen deutlich reduziert werden, und im Zuge dessen auch die Mitarbeiterzahl um mehr als 15 Prozent.
Bei den Non-GAAP-Angaben steht bei Intel ein Nettogewinn von 0,1 Mrd. Dollar auf dem Papier; im vergleichbaren Vorjahresquartal lag der Nettogewinn noch bei 0,5 Mrd. Dollar, so dass hier ein Minus von 85 Prozent zu verzeichnen war. Für das dritte Quartal erwartet Intel einen Umsatz zwischen 12,5 und 13,5 Mrd. Dollar und abermals einen Verlust von 0,24 Dollar pro Aktie (EPS nach GAAP). Ab dem vierten Quartal soll jetzt erst einmal die Dividendenzahlung ausgesetzt werden.
Pat Gelsinger, CEO von Intel, kommentierte die Ergebnisse des zweiten Quartals als enttäuschend und ist auch in Hinblick auf das zweite Halbjahr mittlerweile deutlich weniger optimistisch. Er betont aber auch, dass Intel entscheidende Maßnahmen ergreifen wird, »die die Betriebs- und Kapitaleffizienz verbessern und gleichzeitig unsere IDM-2.0-Transformation beschleunigen werden«. Und weiter: »Diese Maßnahmen werden in Verbindung mit der Einführung von Intel 18A im nächsten Jahr, mit der wir die Führung in der Prozesstechnologie zurückgewinnen wollen, unsere Position auf dem Markt stärken, unsere Rentabilität verbessern und Mehrwert für unsere Aktionäre schaffen.«
Um die Kosten zu senken, setzt Intel auf vier Ansätze:
Senkung der Betriebskosten - Das Unternehmen will seine Betriebsabläufe rationalisieren und die Ausgaben und den Personalbestand deutlich reduzieren, indem es die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (Non-GAAP) sowie für Marketing, Allgemeines und Verwaltung (MG&A) bis 2024 auf ca. 20 Mrd. Dollar und bis 2025 auf ca. 17,5 Mrd. Dollar senkt, wobei weitere Reduzierungen für 2026 erwartet werden. Intel rechnet mit einem Personalabbau von mehr als 15 %, der größtenteils bis Ende 2024 abgeschlossen sein soll.
Verringerung der Kapitalausgaben – Laut Intel ist das Unternehmen fast am Ende seiner Fünf-Knoten-in-vier-Jahren-Reise angekommen. Jetzt will das Unternehmen seinen Fokus auf Kapitaleffizienz und ein an den Marktanforderungen ausgerichtetes Investitionsniveau ausrichten. Mit dieser Neufokussierung sollen die Bruttoinvestitionen im Jahr 2024 um mehr als 20 Prozent gegenüber früheren Prognosen senken, so dass die Bruttoinvestitionen in diesem Jahr zwischen 25 und 27 Mrd. Dollar liegen werden. Intel erwartet für 2024 Netto-Investitionen zwischen 11 und 13 Mrd. Dollar. Für das Jahr 2025 plant das Unternehmen Bruttoinvestitionen zwischen 20 und 23 Mrd. Dollar und Nettoinvestitionen zwischen 12 und 14 Mrd. Dollar.
Senkung der Umsatzkosten – Intel geht davon aus, im Jahr 2025 Einsparungen in Höhe von 1 Mrd. Dollar bei den nicht variablen Umsatzkosten zu erreichen.
Kerninvestitionen zur Umsetzung der Strategie sollen bleiben – Intel betont aber auch, dass das Unternehmen seine langfristigen Innovationen und seinen Weg zur Marktführerschaft in den Bereichen Prozesstechnologie und Produkte weiter vorantreiben wird.
Intel hatte bereits die Einführung eines internen Foundry-Betriebsmodells angekündigt, das im ersten Quartal 2024 in Kraft getreten ist und eine Foundry-Beziehung zwischen dem Intel-Products-Geschäft (CCG, DCAI und NEX) und dem Intel-Foundry-Geschäft (einschließlich Foundry Technology Development, Foundry Manufacturing and Supply Chain und Foundry Services (ehemals IFS)) schaffen sollte. Darüber hinaus hatte Intel bereits angekündigt, dass es Altera ab dem ersten Quartal 2024 als eigenständiges Unternehmen betreiben will; früher war Altera in den Segmentergebnissen von DCAI enthalten. Infolge dieser Änderungen hat das Unternehmen seine Segmentberichterstattung im ersten Quartal 2024 geändert, um sie an das neue Betriebsmodell anzupassen. Alle Segmentdaten der Vorperioden wurden rückwirkend angepasst, um die Art und Weise widerzuspiegeln, wie das Unternehmen intern Informationen erhält und seine operative Segmentleistung ab dem Geschäftsjahr 2024 verwaltet und überwacht.
Produktgruppen
Gesamtumsatz mit Produkten: 11,8 Mrd. Dollar, 4 Prozent mehr als im zweiten Quartal 2023
Intel Foundry: Der Q2-Umsatz belief sich auf 4,3 Mrd. Dollar, 4 Prozent mehr als im zweiten Quartal 2023.
Andere Segmente: