Solid State RF Energy

»Die Preise sinken bereits!«

26. September 2017, 10:16 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Wie beim Übergang von Glühbirne zu LED: Anwendungsbereiche revolutionieren

Was bedeutet dies konkret für RF-Energy-Systeme?

Im Solid State RF Energy wird dasselbe passieren, was beim Übergang von CRTs zu LCD-Schirmen oder beim Übergang von Glühbirnen zur LED-Beleuchtung passiert ist: Es wird den jeweiligen Anwendungsbereich revolutionieren. Mikrowellenöfen profitieren nicht nur von der kleinen Bauform und der geringeren Energieaufnahme. Weil die Mikrowellen sich nun in Frequenz, Phase und Amplitude sehr genau steuern lassen, fällt die rotierende Platte weg und die jeweils benötigte Energie lässt sich genau auf das exakt benötigte Maß einstellen. Deshalb werden Rezepte reproduzierbar.

Das lässt sich auf sämtliche Anwendungen in der Wärmebehandlung anwenden: Die Prozesse in der Industrie werden besser steuer- und besser reproduzierbar, was in der Prozesstechnik zu enormen Fortschritten und damit auch zu Qualitätsverbesserung führen wird. In der Pharmazie, der Medizintechnik und der Industrie allgemein eröffnet das ganz neue Anwendungen. Die Hersteller der Maschinen können in neue Märkte vorstoßen.

Was verändern RF-Energy-Systeme im Auto und in Beleuchtungen?

Diese Systeme führen in der Automobiltechnik zu enormen Fortschritten, etwa wenn sie in neuen Zündsystemen Einsatz finden. 10 bis 15 Prozent Treibstoffeinsparung bei weniger Schadstoffausstoß – keine andere Technik kommt auch nur annähernd an Einsparungen in dieser Größenordnung heran. Auch in der Beleuchtungstechnik finden die RF-Energy-Systeme Einsatz. Sie erzeugen das leuchtende Plasma in den Lampen. Plasmalampen weisen gegenüber LED-Beleuchtungen in einigen Anwendungsfeldern deutliche Vorteile aus. Sie stehen LED-Beleuchtungen in akkurater Ansteuerung und der Möglichkeit, sie in übergeordnete IoT-Systeme einbinden zu können, in nichts nach. Damit können Plasma-Beleuchtungen ebenfalls in neue Märkte vordringen, etwa im Auto, aber auch auf Sportplätzen, Parkplätzen oder in Fabrikhallen.

Was tut sich im Herzen des Systems, also auf der Ebene der Transistoren und Verstärker?

Die Hersteller – von Ampleon über Macom bis NXP – liefern jetzt Transistoren, die den Anforderungen sehr gut entsprechen. Fortschritte in der Packaging-Technologie sind meistens ebenso wichtig, um zu kosteneffektiven Systemen zu kommen. Fortschritte in der Leiterplattentechnik erlauben es demnächst, komplette Module aufzubauen, die es den Anwendern ermöglichen, Subsysteme anstelle von einzelnen Komponenten einzusetzen. Auch die Hersteller von Steckverbindern und Kabeln sind darin eingebunden und tragen ihren Teil dazu bei, kosteneffiziente Subsysteme anbieten zu können. Erst kürzlich hat ein Team um Prof. Holger Heuermann von der Universität Aachen einen Ansteuerchip entwickelt, der das Potenzial, das in den Transistoren steckt, auf Systemebene nutzbar macht.

Welche Hürden sind noch zu überwinden?

Die größten Hürden liegen auf der Systemebene: Wie bekommt man die RF-Energy-Komponenten so in ein System, dass es den Anforderungen der jeweiligen Anwendung genügt? Wie bereits gesagt, die Anforderungen der verschiedenen Sektoren sind ja sehr unterschiedlich. Hier spielen die Systemintegratoren eine große Rolle. Von denen gibt es aber bisher relativ wenige. Auf der Seite der potenziellen Anwender fehlt im Moment noch das Know-how. Es gibt sicherlich noch erheblichen Erklärungsbedarf seitens der Hersteller. Damit die Anwender sich um die neue Technik kümmern und die dazu erforderlichen Engineering-Kapazitäten bereitstellen, müssen sie genau wissen, in welche Richtung sie entwickeln müssen, um die Vorteile der Solid-State-RF-Energy-Systeme auch umsetzen zu können.

Smarter World RF Energy Summit
Um allen Interessierten und Beteiligten zu zeigen, auf welchem Niveau die neue Technik bereits angekommen ist, was mit RF Energy heute bereits möglich ist und was über die kommenden Jahre in den einzelnen Sektoren zu erwarten ist, findet der Smarter World RF Energy Summit am 17. Oktober 2017 in Erding bei München statt, mit dem die RFEA eng zusammenarbeitet. Hier präsentieren von den Transistorherstellern über die Hersteller der Ansteuersysteme bis zu den Herstellern elektromechanischer Bauelemente, wie die Komponenten für RF-Energy-Systeme aussehen. Systemintegratoren zeigen, wie sie sich zu Systemen zusammenfügen lassen und auf was dabei zu beachten ist. Wie sie in ganz unterschiedlichen Endgeräten Einsatz finden, und welche Anforderungen sie erfüllen müssen, zeigen die Hersteller von Subsystemen und Endgeräten aus den unterschiedlichsten Bereichen.

Verpassen Sie nicht die Gelegenheit, mit den Leuten in Kontakt zu treten, die auf den unterschiedlichen Ebenen an der Entwicklung und der Vermarktung von RF-Energy-Systemen arbeiten! Informieren sie sich darüber, an welchen Produkten die führenden Firmen arbeiten – von den Herstellern der Leistungstransistoren, den Verstärkern und den erforderlichen ICs bis zu den Herstellern der Leiterplatten, Steckverbinder und Kabel für die Subsysteme! Lernen Sie, welche Firmen die HF-Subsysteme bereits in welchen Geräten für die unterschiedlichen Sektoren einsetzen! Lernen sie mehr über das Potenzial der neuen Technik, über die Einsatzmöglichkeiten und neue Geschäftsideen, die ganz neue Märkte eröffnen werden!

 


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