Qualcomm

44 Mrd. Dollar für NXP

20. Februar 2018, 18:23 Uhr | dpa, Heinz Arnold
Qualcomm Headquarter im kalifornischen San Diego: Mehr Geld für NXP - und die eigene Freiheit?
© Elektronik

Qualcomm will die NXP-Aktionäre mit einem höherem Preis locken – und Broadcom abschrecken.

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Qualcomm erhöht sein Gebot von 110 Dollar je Aktie auf 127,50 Dollar und will sich die Übernahme von NXP damit 44 Mrd. Dollar kosten lassen. Mit neun NXP-Aktionären, die zusammen mehr als 28 Prozent der ausstehenden Aktien halten, seien bereits verbindliche Vereinbarungen geschlossen worden, teilte Qualcomm am Dienstag mit. Darunter ist auch der Fonds Elliott des Milliardärs Paul Singer, der bisher einen höheren Preis forderte.

Zudem senkte der US-Konzern die Mindestannahmeschwelle für das Angebot von 80 auf 70 Prozent. Die Annahmefrist läuft nun bis zum 5. März. Qualcomm bekam für die Übernahme bereits grünes Licht von acht Regulierungsbehörden. Lediglich eine Freigabe aus China steht noch aus.

Qualcomm ist stark bei Funkchips für Smartphones und stellt auch den Hauptprozessor vieler Telefone mit dem Google-Betriebssystem Android. NXP ist bekannt für die NFC-Funktechnologie, mit der zum Beispiel kontaktlose Zugangs- oder Bankkarten laufen. Außerdem ist NXP auch ein wichtiger Player bei Technik für vernetzte und autonome Fahrzeuge.

Mehr Geld für NXP zur Abschreckung für Broadcom

Der Schritt könnte Qualcomm bei der Verteidigung gegen einen Übernahmeangriff des Konkurrenten Broadcom helfen. Dieser will seinerseits Qualcomm kaufen, mit einem Preis von 121 Milliarden Dollar für die Firma und der Übernahme von Schulden von 25 Milliarden Dollar. Die Qualcomm-Führung sperrt sich gegen das Angebot, Broadcom hofft auf die Zustimmung der Aktionäre. Ein höherer Preis für NXP würde auch diesen Deal kostspieliger machen.
Broadcom erklärte in einer ersten Reaktion auf den Qualcomm-Schritt lediglich, man prüfe nun die Optionen. Zugleich kritisierte Broadcom, dass damit zusätzliche Werte von Qualcomm-Aktionären zu NXP-Anteilseignern übergingen. Broadcom hatte zuvor bereits angekündigt, die Offerte für Qualcomm könne bei einer Erhöhung des NXP-Gebots zurückgezogen werden.

 


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